Mehr Platz für Kreativität – das Bahnwärterhaus

Das Bahnwärterhaus im Merkelpark wurde zuletzt wenig öffentlich genutzt. Das soll sich ändern! Sie können über die zukünftige Nutzung des Hauses mitentscheiden und dazu beitragen, dieses Kleinod aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken.

Steinhaus im Grünen
©Daniela Wolf

Schranke hoch, Blick in die Zukunft!

Im Jahr 2024 haben wir uns intensiv mit den Perspektiven für das Bahnwärterhaus beschäftigt. Die Ergebnisse der Beteiligungsprozesse finden Sie hier. Auf deren Grundlage erarbeiten wir jetzt ein Nutzungskonzept.

Zum Beteiligungsprozess

Das städtische Gebäude mit zwei Etagen und einem umliegenden Park bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, die es zu entdecken und zu entwickeln gilt. Um die Bedürfnisse seiner zukünftigen Nutzer:innen zu erfahren, führt die Stadt mehrere Befragungen durch und lädt zur Beteiligung am Entwicklungsprozess ein. Alle Bürger:innen sind aufgerufen, mitzumachen und ihre Ideen oder Wünsche für das Haus zu platzieren.

Was bisher geschah ...

  • Das Bahnwärterhaus wurde als Folge einer Haushaltskonsolidierung einige Jahre nicht mehr für Ausstellungen der Villa Merkel und nur noch wenig öffentlich genutzt.
  • Im Jahr 2023 werden neue Nutzungsperspektiven für die Villa Merkel vorgestellt. Innerhalb dieses Prozesses soll auch das Bahnwärterhaus ein neues Nutzungskonzept erhalten.
  • Ziel ist, das Bahnwärterhaus im Zusammenspiel mit der städtischen Galerie und dem Merkelpark als offenes Haus für die Stadtgesellschaft zu etablieren und die Attraktivität des Standortes steigern. 
  • In Kollaboration mit den Menschen in Esslingen soll das Bahnwärterhaus zum Kreativ-Labor werden und ein Nutzungskonzept erstellt werden.  

Zielsetzung

  • Nachhaltige und stetige Nutzung des Hauses
  • Treffpunkt schaffen für ganz unterschiedliche Menschen
  • Raumbedarfe von Gruppen, Kreativen und Initiativen bestmöglich abdecken. Erfragung der Bedarfe durch Bürgerbeteiligungsverfahren
  • Kooperationen bilden mit Ehrenamtlichen, Institutionen und Vereinen
  • Kulturelle Angebote ermöglichen – barrierearm, kostengünstig und unkompliziert
  • Synergien mit der Villa Merkel und dem Park entwickeln

Maßnahmen

Folgende Maßnahmen werden bereits umgesetzt:

  • Gründung eines Arbeitskreis aus Stadtverwaltung, Vereinsvertreter:innen, Ehrenamtlichen und Kulturakteuren zur Neukonzeption des Bahnwärterhauses Ende 2023
  • Untersuchung und Erarbeitung der Rahmenbedingungen und ersten Leitideen für das Haus
  • Idee: Das EG als offenen Werkstatt- und Seminarraum, das 1. OG als Gruppen- & Vereinsraum und den Keller als Probenraum entwickeln
  • Erster Baurechtlicher Antrag und erste Umbaumaßnahmen im Sommer 2024
  • Einrichtung der Webseite www.esslingen.de/bwh mit Informationen zum Prozess und Start der Beteiligung breiterer Personenkreise 

Erste digitale Umfrage

  • Vom 29. Mai bis 30. Juni 2024 fand eine erste digitale Umfrage statt. Abgefragt wurde der Bedarf für Angebote und Räume von Privatpersonen, Initiativen und Vereinen.
  • Es nahmen 360 Personen an der Umfrage teil.
  • Die Umfrage wurde auf Deutsch und Englisch durchgeführt.
  • Dabei wurde in zwei Kategorien unterschieden: In potenziell Anbietende von Kursen, Treffen usw. und in potenziell Teilnehmende an Angeboten.
  • Für die Kategorien gab es spezifisch gestellte Fragen. 

Veranstaltungswochenende 9. & 10. November 2024

Das Bahnwärterhaus bot am Wochenende ein kreatives Erlebnis: Eine große Papierwand lud Besucher:innen dazu ein, unter Anleitung der Künstlerinnen Anna Jacobi und Maren Profke eigene Ideen zu verewigen. Begleitende Projektionen und Führungen durch Marion Jeiter vermittelten spannende Einblicke in Geschichte und Zukunft des Hauses. Im Café der Villa Merkel wurden die Ergebnisse der Onlinebefragung präsentiert, Möglichkeiten zur Beteiligung geschaffen und die Teilnehmenden konnten den Projektverantwortlichen Fragen rund um den Neukonzeptionsprozess stellen. Insgesamt war die Veranstaltung im Bahnwärterhaus ein gelungenes Zusammenspiel von Kunst, Geschichte und Begegnung. Es waren ca. 100 Menschen am Wochenende im Bahnwärterhaus und haben sich mit Fragen, Ideen und Wünschen beteiligt.

Erkenntnisse aus der Veranstaltung:

  • Das Interesse am Bahnwärterhaus und der Wunsch, dass es wieder genutzt wird, sind groß.
  • Der Ansatz der Arbeitsgruppe, den Platzbedarf von Vereinen, Gruppen und Kulturakteuren zu decken, bestätigt sich aus der Umfrage und den Ergebnissen vor Ort.
  • Viele Menschen wünschen sich einen Ort der Begegnung und Gemeinschaft mit offenen und niedrigschwelligen Angeboten.
  • Das Konzept einer offenen Werkstatt trifft auf großes Interesse für (kunst-) handwerkliche Aktivitäten und Angeboten wie einem Reparaturcafé.
  • Gruppen und Vereine brauchen mehr und leichtere Möglichkeiten sich für ihre Aktivitäten zu treffen um Angebote und/oder Veranstaltungen zu planen. Die Verfügbarkeit und Preisgestaltung solcher Räume ist hier ein entscheidender Faktor.
  • Bestimmte Eigenschaften des Bahnwärterhaus werden sehr geschätzt. Häusliche Atmosphäre für kleinere Gruppenaktivitäten, die etwas abgeschiedene Lage für Musikproben und die direkte Anbindung an die Natur durch den Merkelpark.
  • Die Menschen haben ein verstärktes Interesse an kulturellen Angeboten, die zur aktiven Beteiligung einladen um selbst kreativ zu werden.
  • Der Ansatz, das Haus nicht exklusiv für ein Angebot zu nutzen, sondern den Raumbedarf spartenübergreifend zu decken in einer gemeinschaftlichen Nutzung, trifft auf große Zustimmung.
  • Es besteht großes Interesse von Einzelpersonen und Gruppen Workshopangebote im Bahnwärterhaus umzusetzen aus den unterschiedlichsten kulturellen Sparten.
  • Der Wunsch nach Ausstellungs- und Präsentationsmöglichkeiten besteht ebenfalls.

Ein Kultur-Ort für alle

Wir wollen aus dem Bahnwärterhaus ein spartenübergreifendes Kreativlabor machen, das auf möglichst einfache Weise Raum schafft für Begegnungen, Workshops und kleinere Angebote für alle Altersgruppen. Die Gestaltung soll an den Bedürfnissen von Gruppen, Initiativen, Vereinen und Kulturakteur:innen ausgerichtet sein – das Bahnwärterhaus soll zugänglich für alle Esslinger:innen sein!

Das Bahnwärterhaus

  • Zwei verfügbare Geschosse (EG & 1. OG)
  • Zwei Arbeitsräume pro Stockwerk mit je ca. 32m² & ca. 8m² 
  • Jedes Stockwerk hat einen Lagerraum mit ca. 4m² 
  • Jedes Stockwerk ist mit einer Türe vom Treppenhaus abgetrennt
  • Das Erdgeschoss soll barrierefrei ausgebaut werden
  • Sämtliche verbaute Fenster werden freigelegt
  • Es dürfen sich maximal 30 Personen gleichzeitig im Gebäude aufhalten
  • Die Fläche vor dem Bahnwärterhaus wird autofrei sein
Grundrisse EG+OG Bahnwärterhaus

Grundrisse EG und OG Bahnwärterhaus

Videorundgang

Geschichte des Gebäudes

An der oft besungenen Bahnstrecke der schwäbischen Eisenbahn – „Schtuegert, Ulm und Biberach …“ – steht ganz malerisch das Esslinger Bahnwärterhäuschen. Es wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts im heutigen Merkelpark erbaut. Das einstmals bundesbahneigene Gebäude diente viele Jahre für drei Parteien bzw. Familien als Betriebswohnung für Arbeiter und Angestellte der deutschen Bundesbahn. 

Durch die Lage direkt neben der Villa Merkel war das Haus prädestiniert für eine erweiterte Ausstellungsfläche der dortigen Städtischen Galerie. So wurde seit den 1980er Jahren das Bahnwärterhaus als Raum für künstlerische Ausstellungen, vor allem für Nachwuchskünstler:innen, genutzt. 

Nun arbeitet die Stadt Esslingen an der Neukonzeption des Gebäudes – gemeinsam mit den Menschen, die es in Zukunft nutzen könnten. Durch die Wiederbelebung des Bahnwärterhauses wird der Merkelpark, im Zusammenspiel mit der Villa Merkel und dem interkulturellen Stadtacker für Vielfalt und Kunst, zum kulturellen Wohfühlort Esslingens. 

Einblicke ins Gebäude

Bahnwärterhaus Innenraum
 © Daniela Wolf
Bahnwärterhaus von Innen mit Blick aufs Treppenhaus
 © Daniela Wolf
Bahnwärterhaus von Innen, ein großer Raum
 © Daniela Wolf
Bahnwärterhaus von Innen
 © Daniela Wolf

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