Jahresprogramm 2025 der Villa Merkel

2025 präsentiert die Villa Merkel ein spannendes und vielfältiges Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm. 

Blick in Saal der Villa Merkel, Parkettboden, Stuckdecke mit Oberlicht, Rundbogenfenster ins Grüne, mehrere weiße Plastiken und Fernseher stehen im Raum
Marie Zbikowska, Mutterform, 2024 © Frank Kleinbach

Am 1. März eröffnen Einzelausstellungen der deutsch-rumänisch-italienischen Künstlerin Serena Ferrario und des türkischen Künstlers Ramazan Can, die parallel in den beiden Geschossen der Villa Merkel gezeigt werden. Serena Ferrario verbindet unter dem Titel „Hungry Ghosts“ Zeichnungen, Videoarbeiten, Gegenstände und gebaute Szenografie zu raumgreifenden Installationen. Die Werkserien von Ramazan Can verdeutlichen die kulturellen, politischen und spirituellen Fragestellungen seiner Sozialisation, Herkunft und Identität. Am 10. Juli eröffnet die Gruppen-Ausstellung „(K)eine Pause – Ausruhen im digitalen Zeitalter“. Die Präsentation fragt unter anderem, wie Erholung und Pausen in unserer digitalen Welt noch möglich sind. Im Oktober beziehen die Meisterschüler:innen im Weißenhof-Programm der Staatlichen Akademie für Bildende Künste Stuttgart die Villa Merkel und zeigen ihre Abschlussarbeiten, die innerhalb von drei Semestern umgesetzt worden sind. Den Jahresabschluss und den Beginn des Jahres 2026 gestalten zwei Ausstellungen. Ab November werden in zwei Räumen Werke des Oberesslinger Künstlers Rolf Nesch präsentiert. Der Esslinger Kunstverein gastiert ab Dezember mit seiner Schau zu Richard Merkle in der Villa Merkel.

Begleitet werden die Ausstellungen von einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm, das Besucher:innen jeden Alters spannende Einblicke und besondere Erlebnisse bietet. Auch 2025 finden bewährte Highlights wie die beliebten Yoga-Führungen und die offenen Führungen, die zweimal wöchentlich angeboten werden, statt. Ab 10. März startet auch die Saison im Stadtacker für Vielfalt und Kunst. Jeden Montag um 18 Uhr lädt das Gemeinschaftsprojekt im Merkelpark zum gemeinsamen Gärtnern, Austauschen, Experimentieren und Genießen ein.

Alle Termine und ausführliche Informationen zum Begleitprogramm gibt es auf der Webseite der Villa Merkel und im Veranstaltungskalender der Stadt Esslingen.

Das Programm im Detail

2. März – 9. Juni 2025 · Serena Ferrario: Hungry Ghosts

Serena Ferrario (*1986 in Crema bei Mailand) entwickelt aus Zeichnungen, Videoaufnahmen und gesammelten Gegenständen begehbare Rauminstallationen. In Italien als Tochter einer rumänischen Mutter und eines italienischen Vaters geboren, wuchs sie in Deutschland und Italien auf. Ihre Arbeiten thematisieren diese interkulturellen Erfahrungen und die damit einhergehenden Prägungen. In ihren Installationen greift sie neben grundlegenden Themen wie Familie, Freundschaft, Liebe, Angst oder Verlust auch die gesellschaftlichen Zustände auf, denen junge Menschen in Italien, Deutschland und Rumänien begegnen. Ferrario bietet den Besucher:innen eine Vielzahl gedanklicher Anknüpfungspunkte und eine vielschichtige ästhetische Erfahrung.

2. März – 9. Juni 2025 · Ramazan Can: Where is my Place in this World?

Die Ausstellung „Where is my Place in this World?“ von Ramazan Can (*1988 in Anatolien, lebt in Ankara) in der Villa Merkel, Galerie der Stadt Esslingen, ist mit der parallel im Gustav-Lübcke-Museum in Hamm stattfindenden Ausstellung die erste museale Einzelausstellung des türkischen Künstlers weltweit. Im Mittelpunkt stehen Werkserien, die sich mit kulturellen, politischen und spirituellen Fragestellungen seiner Sozialisation, Herkunft und Identität befassen. Can verbindet indigene und kunsthandwerkliche Einflüsse aus Anatolien mit Schamanismus, Sufismus, westlicher Kunstgeschichte und Philosophie. Er schafft ein Miteinander von vertrauten und ungewohnten Ästhetiken, in denen sich neue Perspektiven und ein Diskurs zwischen indigener und urbaner Lebenswelt eröffnen.

11. Juli – 5. Oktober 2025 · (K)eine Pause: Ausruhen im digitalen Zeitalter

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Rolle des Ausruhens und der Pause in einer leistungsorientierten Welt. Ausruhen wird mit Work-Life-Balance verbunden und fungiert als Mittel der Selbstoptimierung. Gleichzeitig ist es eine physiologische und psychologische Notwendigkeit, die marginalisierten Gruppen, Menschen auf der Flucht oder prekär Beschäftigten oft in ausreichendem Maße verwehrt bleibt. Erschöpfung und Überforderung sind auch eine Folge der immer währenden Präsenz von Informationen und Reizen durch die Digitalisierung. Dem entgegen steht der wachsende Wunsch nach Ruhepausen und innerer Einkehr. Die Ausstellung blickt anhand internationaler Positionen auf das Thema und verbindet gesellschaftskritische Positionen mit Ruheräumen und einem vielfältigen Begleitprogramm.

Künstler:innen: Caline Aoun, Moritz Jekat, Anna Jermolaewa, Thomas Liu Le Lann, Sophie Utikal und weitere

24. Oktober – 23. November 2025 · Meisterschüler:innen im Weißenhof-Programm der ABK Stuttgart

Bereits zum neunten Mal präsentiert die Villa Merkel in Kooperation mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart die Absolvent:innen des postgradualen Studiengangs „Meisterschüler:in im Weißenhof-Programm der Bildenden Kunst“. Herausragende Graduierte entwickeln innerhalb von drei Semestern ein Vorhaben und setzen es um.

Meisterschüler:innen: Natalija Borovec, Saskia Fischer, Samira Gebhardt, Bastian Gehbauer, Andreas Grahl, Einan Kaku, Mizi Lee

9. November – 1. Februar 2026 · Rolf Nesch: Salonausstellung

Ab dem 9. November zeigt die Villa Merkel in zwei Räumen Werke des Oberesslinger Künstlers Rolf Nesch aus dem eigenen Sammlungsbestand. Mit der Salonausstellung wird der Esslinger gewürdigt, dessen Werk zeitgleich im Kunstmuseum Stuttgart in größerem Rahmen präsentiert wird. Gezeigt werden Arbeiten auf Papier des Künstlers, der 1933 nach der Machtübernahme des NS-Regimes nach Norwegen emigrierte. Seine Kunst zeichnet sich durch das Bestreben aus, Materialeigenschaften und visuelle Gestaltung zu einer harmonischen Einheit zu verschmelzen.

6. Dezember – 1. Februar 2026 · Gastausstellung des Esslinger Kunstvereins: Richard Merkle

Die traditionelle Jahresausstellung des Esslinger Kunstvereins in der Villa Merkel ist 2025 dem Werk von Richard Merkle (1962—2022) gewidmet. Als Schüler von Joseph Kosuth studierte Merkle an der Staatlichen Akademie der Bildende Künste Stuttgart und fertigte vornehmlich Werke im Bereich der Minimal Art an. Einige seiner Arbeiten werden nun in Esslingen, wo er auch lebte und arbeitete, präsentiert.

Kurator: Christian Gögger

Allgemeine Informationen

Öffnungszeiten

Dienstag, Mittwoch 11–18 Uhr
Donnerstag, Freitag 12–20 Uhr
Samstag, Sonntag 11–18 Uhr

Eintritt

4 Euro/ ermäßigt 2,50 Euro/ Familien 7 Euro

Ermäßigung erhalten Schüler:innen, Student:innen, Rentner:innen und Inhaber:innen des Esslinger Kulturpasses

Öffentliche Führungen

Donnerstag 18:30 Uhr
Sonntag 15:00 Uhr

Die Teilnahme an öffentlichen Führungen ist für Besucher:innen der Villa Merkel kostenfrei.

Stadt Esslingen am Neckar

Kulturamt

Villa Merkel
Pulverwiesen 25
73728 Esslingen am Neckar
Telefon 0711 3512-2640
Fax 0711 3512-2903
(Erstellt am 23. Januar 2025)