Engagement für Menschenrechte wird gewürdigt

Noch bis zum 19. Januar 2025 können Vorschläge für den Theodor-Haecker-Preis der Stadt Esslingen am Neckar – Internationaler Menschenrechtspreis für politischen Mut 2026 eingereicht werden.

Text "Theodor-Haecker-Preis · Internationaler Menschenrechtspreis für politischen Mut" und Portraitzeichnung von Theodor Haecker

Der Theodor-Haecker-Preis gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen, die die Stadt Esslingen am Neckar zu vergeben hat. Die nächste Verleihung des internationalen Menschenrechtspreises für politischen Mut findet 2026 statt. „Damit treten wir nachdrücklich für die Wahrung der Menschenrechte in Deutschland, Europa und weltweit ein“, sagt Oberbürgermeister Matthias Klopfer. „Gerade in einer Zeit, in der autoritäre Tendenzen zunehmen, Menschenrechte vielerorts bedroht werden und demokratische Prinzipien unter Druck geraten, wollen wir ein klares Zeichen setzen. Indem wir uns über die Vergabe des Theodor-Haecker-Preises aktiv für die Menschenrechte engagieren, stärken wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt und bekennen uns zu Gerechtigkeit, Solidarität und Würde für alle.“

Wer jemanden für die Auszeichnung 2026 nominieren will, kann einen Vorschlag per Post oder E-Mail beim Kulturamt (kulturamt@esslingen.de) einreichen. Nominiert werden können weltweit Einzelpersonen, Initiativen oder Gruppen des öffentlichen Lebens, die sich in herausragender Weise für Menschenrechte, Demokratie, Freiheit, Frieden und Menschlichkeit einsetzen. „Nutzen Sie die Möglichkeit, eine würdige Preisträgerin oder einen würdigen Preisträger für 2026 vorzuschlagen“, ergänzt Klopfer. „Wir freuen uns über eine Begründung der Nominierung, diese ist aber nicht zwingend erforderlich. Auch formlose und unbegründete Vorschläge werden gerne entgegengenommen.“ Über die schlussendliche Vergabe entscheidet der Ausschuss für Kultur, Sport und Soziales im Laufe des Jahres 2025.

Der Theodor-Haecker-Preis ist mit 10.000,- Euro dotiert und zählt somit zu den am höchsten dotierten Menschenrechtspreisen in Deutschland. Vergeben wird die Auszeichnung alle drei Jahre. Die letzte Preisträgerin war 2023 Seyran Ateş, die für ihr Engagement gegen die Diskriminierung und Unterdrückung von muslimischen Frauen ausgezeichnet wurde. Als Zeichen der Solidarität war der Theodor-Haecker-Preis 2022 außer der Reihe an die belarussische Aktivistin Maria Kalesnikava verliehen worden. 2020 hatte mit Rugiatu „Neneh“ Turay aus Sierra Leone eine führende Persönlichkeit im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) den Preis erhalten.

Bei der festlichen Preisverleihung 2026 wird neben dem internationalen Menschenrechtspreis auch die Theodor-Haecker-Ehrung vergeben, die mit 1.500,- Euro dotiert ist und sich an Einzelpersonen, Gruppen oder Institutionen (z. B. auch Schulen oder Schulklassen), vorzugsweise aus der Region Stuttgart oder dem süddeutschen Raum richtet. Um für die Ehrung infrage zu kommen, sollten sich diese mit in Deutschland relevanten Themen wie Demokratie, Radikalismus und Gewalt, Frieden oder Diktatur in herausragender Weise beschäftigen oder sich mit den Arbeiten zum Leben und Werk Theodor Haeckers in besonderer Weise auseinandersetzen. Auch für die Theodor-Haecker-Ehrung können bis zum 19. Januar Vorschläge und Bewerbungen beim Kulturamt eingereicht werden.

Der Theodor-Haecker-Preis und die Theodor-Haecker-Ehrung erinnern an den Philosophen, Kulturkritiker und Schriftsteller Theodor Haecker (1879–1945), der einen großen Teil seines Lebens in Esslingen verbracht hat. Während des Nationalsozialismus war er mit Rede- und Publikationsverbot belegt. In dieser Zeit entstand sein wichtigstes Werk, die Tagebuchaufzeichnungen „Tag- und Nachtbücher“. Der christlich motivierten Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ galten die Ausführungen des Intellektuellen Haecker als wichtige Grundlage.

Stadt Esslingen am Neckar

Theodor-Haecker-Preis

Kulturamt
Rathausplatz 3
73728 Esslingen am Neckar
Telefon 0711 3512-2644
(Erstellt am 09. Januar 2025)