Veranstaltungsherbst in der Stadtbücherei

Eine gute Sache hat das Ende des Sommers: Das reguläre Veranstaltungsprogramm für Erwachsene der Stadtbücherei Esslingen startet mit dem philosophischen Café und dem Literaturkreis LeseZeichen in eine neue Saison.

Portrait Mann mit krausem grauen Haar, Brille und hellblauem Oberhemd
Peter Vollbrecht

Den Beginn macht das philosophische Café am Mittwoch, 18. September 2024. Die Auftaktveranstaltung der Reihe zum Thema Menschenrechte behandelt die ideengeschichtliche Entwicklung der Menschenrechte vom Ende des 18. Jahrhunderts in den USA, über Immanuel Kant bis Hannah Arendt und Martha Nussbaum. In den folgenden Veranstaltungen am 16. Oktober 2024 und am 5. Februar 2025 werden die Menschenrechte dann auf den Prüfstand gestellt: Wieviel Geltungskraft kann dieses westliche Moralkonstrukt auf andere Kulturen und Regionen haben (Oktober) und inwiefern ziehen Rechte auch Pflichten nach sich (Februar)?

Das philosophische Café wird vom Autor und Philosoph Peter Vollbrecht geleitet. Er gibt Einblick in das jeweilige Thema, stellt die verschiedenen philosophischen Standpunkte dar und fordert dann zur Diskussion auf. Die Veranstaltungen finden immer um 19:30 Uhr im Café der Bücherei statt, für Verpflegung ist also gesorgt. Der Eintritt in das philosophische Café kostet regulär 8 Euro und ist kostenfrei für Menschen mit einem Esslinger Kulturpass. Die Veranstaltungsreihe ist eine langjährige Kooperation zwischen der Stadtbücherei und der vhs Esslingen.

Ab Ende September trifft sich der Literaturkreis LeseZeichen um die Literaturwissenschaftlerin Susanne Lüdtke wieder regelmäßig einmal im Monat, um ein ausgewähltes Buch zu besprechen. Dabei ist jede Meinung herzlich willkommen, jede Kritik wird ernst genommen und diskutiert. Natürlich darf auch teilnehmen, wer einfach nur zuhören möchte. Die Veranstaltungen des LeseZeichens sind alle kostenfrei. Sie starten immer um 10:15 Uhr des jeweiligen Dienstags und finden im Kutschersaal der Stadtbücherei statt. Los geht es am 24. September 2024 mit der Besprechung von Percival Everetts amerikanischem Bestseller „James“. Hier wird die bekannte Geschichte um Huckleberry Finn aus Sicht seines Freundes Jim neu erzählt. Die afro-amerikanische Perspektive ermöglicht einen Blick auf eine zutiefst gespaltene, rassistische Gesellschaft, die viele Parallelen in die USA der heutigen Zeit ziehen lässt. „James“ leistet einen wichtigen Beitrag zur Etablierung von marginalisierten Perspektiven und schließt eine der vielen Lücken in Literatur und Kunst.

Weitere Werke, die das LeseZeichen in den nächsten 11 Monaten besprechen wird, sind: Gaea Schoeters „Trophäe“ (22.10.), Joseph Roths „Hotel Savoy“ (26.11.), Susanne Fritz‘ „Wie kommt der Krieg ins Kind“ (17.12.), Daniel Kehlmanns „Ruhm“ (21.1.), Nobelpreisträger Jon Fosses „Morgen und Abend“ (25.2.), Jenny Erpenbecks „Kairos“ (25.3.), Wolfgang Haas‘ „Eigentum“ (15.4.), Truman Capotes Klassiker „Kaltblütig“ (20.5.), der letzte Roman des diesjährig verstorbenen Paul Auster: „Baumgartner“, und Adania Shiblis „Eine Nebensache“.

Stadt Esslingen am Neckar

Kulturamt

Stadtbücherei
Heugasse 9
73728 Esslingen am Neckar
Telefon 0711 3512-2337
(Erstellt am 10. September 2024)