LeseRiesen - Vorlesen im Kindergarten
Das Projekt "LeseRiese - Vorlesen im Kindergarten" überträgt die guten Erfahrungen des Vorlesens in Grundschulen auf die kleineren Kinder in Kindergärten.
Viele Kinder erleben zu Hause das Vorlesen nicht, vielen (nicht nur Migrantenkindern) fehlt eine sprachliche Förderung, vielen die Fähigkeit, sich zu konzentrieren. Auf dies und mehr will das besondere Angebot "Vorlesen im Kindergarten" antworten. Seit Sommer 2011 arbeitet es mit Erfolg und zunehmender Teilnehmerzahl in Esslingen. (Aktuell in 34 Kindergärten mit 37 VorleserInnen).
Aktuelles
- Schon zum wiederholten Mal dürfen wir uns über einen kräftigen Förderbeitrag der Esslinger Bürgerstiftung freuen. Wir werden also auch weiterhin interessante Seminare und Workshops erleben können.
- Im Jahr 2021 können die LeseRiesen feiern - sie haben dann 10 Jahre lang erfolgreich mit den Kitas in der Stadt das Vorlesen für die Kleinsten angeboten.
- Leider macht es die Corona-Pandemie zur Zeit unmöglich, dass Vorleser in die Kitas kommen. Wir versuchen dennoch, den Kontakt zu halten, und hoffen, dass Vorlesen recht bald wieder möglich ist.
Über uns
Seit Sommer 2011 arbeiten die Leseriesen mit Erfolg und zunehmender Teilnehmerzahl in Esslingen. (Aktuell in 38 Kindergärten mit 44 VorleserInnen).Das LeseRiesen-Team vermittelt zwischen dem Bedarf der Kitas in Esslingen und den Interessenten, die Freude an diesem bürgerlichen Engagement haben. Es sorgt für Erfahrungsaustausch und Fortbildung. Im Jahr 2014 erhielt das Projekt in der Kategorie "Jugend fördern" den 3. Preis "Echt gut!" des Landes Baden-Württemberg. Im September 2015 wurde es deshalb zum Bürgerfest des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue in Berlin eingeladen.Jeder Vorleser soll möglichst nah an "seinem" KiGa sein - und direkt mit den ErzieherInnen Zeit und Umstände seines Einsatzes besprechen (wann, in welchem Raum, wie lange, welche Kinder, evtl. auch: welche Bücher). In der Regel liest er/sie einmal wöchentlich vor, meist für mehrere kleine Gruppen (4 - 8 Kinder). Die VorleserInnen wählen die Bücher aus, zunehmend nach ihrer Kenntnis der Gruppen. Das sind je nach Zusammensetzung der Gruppe manchmal auch nur Bilderbücher zum ersten Spracherwerb - Geschichten kommen dann später. Jeder Vorleser hat einen kostenlosen Ausweis der Stadtbücherei. Alle sind durch die Stadt versichert. Alle arbeiten ehrenamtlich.
Wie wir arbeiten
Jede Vorleserin/jeder Vorleser ist möglichst nah bei "ihrem/seinem" Kindergarten. Im Einvernehmen mit den Erzieherinnen werden dort Zeit und Platz für das Vorlesen festgelegt - zumeist einmal in der Woche für ca. eine bis zwei Stunden. Die Gruppen sind klein (um die 6 Kinder) und werden auf unterschiedliche Weise gebildet. Bücher finden sich in der Kita und in der Stadtbücherei. Ihre Auswahl liegt beim Vorlesenden, der oft die Themen aufgreift, die sich im Gespräch mit den Kindern ergeben, manchmal auch das, was gerade in der Kita behandelt wird. Jeder Vorleser hat einen kostenlosen Ausweis der Stadtbücherei. Alle sind durch die Stadt versichert - alle arbeiten ehrenamtlich.
Im Verlauf des Jahres kommen alle Vorleser etwa 4 mal zusammen. Dabei steht der Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt. Zu Beginn des Kindergarten-Jahres gilt ein Abend der Vorstellung neuer Bücher in der Stadtbücherei. Zur Fortbildung gibt es einmal im Jahr einen Workshop - zur Sprechtechnik, zur ausdrucksvollen Gestaltung, zur Psychologie und Entwicklung der Kinder, zum Umgang mit Problemen.
Was beim Vorlesen geschieht
Unser Ziel ist, die Kinder mit Büchern vertraut zu machen und sie erleben zu lassen, was alles in diesen schwarzen Zeichen zwischen zwei Buchdeckeln verborgen sein kann: Lustiges und Ernstes, Geheimnisvolles und Vertrautes, Spannendes und und ... in Geschichten von großen und kleinen Menschen und Tieren, von Fabelwesen ebenso wie von Leuten aus der Nachbarschaft.
Beim Gespräch über das Gehörte lernen die Kinder sich und die anderen besser kennen, sie hören, wie andere miteinander umgehen, und erfahren neue Verhaltensweisen auf spielerische Weise.
Am Anfang freilich steht für viele das einfachste Bilderbuch: mit Dreijährigen, die noch kaum Deutsch kennen, schaut man eben Bilder an und benennt die Dinge, die da zu sehen sind. So - auch manchal mit einem Kind allein - nähert man sich Schritt für Schritt erst den Wimmelbüchern und endlich auch den Geschichten. Also: über den Spracherwerb zum Vorlesen. Wenn jetzt die Kinder bei derAnkunft ihres Vorlesers schon mit Büchern unterm Arm dastehen und wetteifern, welches zuerst dran kommen soll, dann hat ihr LeseRiese viel für die Liebe zu Büchern getan.