Damit alles ungestört fließen kann

310 Kilometer - so lang sind Esslingens Kanäle. Auch wenn durch diese Rohre das Schmutzwasser der Stadt fließt, müssen sie so sauber wie möglich sein.

Kanalspülfahrzeug

Damit sich das Abwasser nicht staut und bei Kamerainspektionen eventuelle Schäden festgestellt werden können, werden die Kanäle und Regenrückhaltebecken regelmäßig mit den beiden städtischen Kanalspülfahrzeugen gereinigt. Und zwar jeden  Tag - ab einer Außentemperatur von einem Grad plus. „Bei Minusgraden fahren wir nicht raus, da uns sonst das Wasser gefriert“, sagt André Gäbelein, Meister in der Abteilung Kanalisation.

Vier seiner Mitarbeiter können mit den Spezialfahrzeugen umgehen – einer von ihnen ist auch am Wochenende oder nach Feierabend in Rufbereitschaft, „falls es Probleme in einem der Kanäle gibt.“

So funktioniert das Kanalreinigen

Der Hochdruckschlauch des Fahrzeugs wird samt Düsenaufsatz in den Kanal heruntergelassen. Mit maximal 140 bar wird Wasser vom Kessel in den Kanal gepumpt. Dabei wird die Düse entgegen der Fließrichtung durch den Kanal geschickt, beim Zurückziehen werden Verschmutzungen und Ablagerungen mit nach vorne an den Schacht gezogen. Dort kann das Material mit einem zweiten dickeren Schlauch in den Kessel gesaugt werden. Der Hochdruckschlauch hat eine Länge von 300 Metern, die Größe des Düsenaufsatzes variiert je nach Verschmutzungsgrad und Größe des Kanals.

Immer mit an Bord sind übrigens Seife und Desinfektionsmittel – denn der Kontakt mit Bakterien bleibt nicht aus. „Es dauert schon so zwei Wochen, bis man sich an die Gerüche und die Fäkalien gewöhnt“, sagt André Gäbelein.

Fahrzeug bereitet Spülwasser selbst auf

Dass durch das Fahrzeug kein Trinkwasser zum Spülen der Kanäle benötigt wird, begeistert Mitarbeiter Günter Urner: „Das Tolle ist, dass es zugleich ein Wasseraufbereiter ist“, erläutert er. Das bedeutet, dass das abgesaugte Kanalwasser gefiltert wird. Das aufbereitete Wasser wird anschließend zum Spülen wiederverwendet. Ist im Kanal nicht genug Wasser vorhanden, dann wird nach Absprache mit dem Landratsamt Wasser aus dem Rossneckar entnommen. „Hier wird vor dem Saugschlauch ein Filter angekoppelt, damit zum Beispiel keine Fische angesaugt werden“, sagt André Gäbelein.

Bei dieser Technik verwundert es nicht, dass die Kanalspülfahrzeuge ganz schön teuer sind: Mit Anschaffungskosten von rund einer halben Million Euro gehören sie zu den wertvollsten städtischen Fahrzeugen. Bevor es die Kanalspülfahrzeuge gab, mussten übrigens alle Kanäle von Hand gereinigt werden - mittlerweile gibt es nur noch einige unterirdische Becken, die noch ohne technische Unterstützung gesäubert werden müssen.

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(Erstellt am 21. August 2024)