Sie fragen - wir antworten

Hier finden Sie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zu dem möglichen neuen Büchereistandort in den Gebäuden des ehemaligen Modehauses Kögel. Diese Seite wird laufend aktualisiert

Bauliche Fragen

Sind die verschiedenen Bauteile des Kögel-Gebäudes barrierefrei?

Das Gebäudeensemble verfügt über mehrere barrierefreie Zugänge: 

  • das Gebäude Zehentgasse 1 verfügt in der Archivstraße über einen barrierefreien Eingang
  • der Eingang zum Gebäude Rathausplatz 14 ist ebenfalls barrierefrei
  • der Zugang zum Gebäudeteil Fischbrunnenstraße 4 ist auch stufenlos

Der Eingang an der Zehentgasse 1 von Osten her, kann barrierefrei gestaltet werden. Das ist technisch grundsätzlich möglich. Ein weiterer barrierefreier Zugang könnte über eine geöffnete Schaufensterflächen neben dem Hauptzugang ermöglicht werden. Sie könnte zur Türanlage umgebaut und mit einem dahinter liegenden Hublift ausgestattet werden.

In den Gebäuden gibt es insgesamt drei Aufzugsanlagen, die alle Publikumsgeschosse und die Bereiche einer zukünftigen Büchereiverwaltung erreichen. 

Im 2. Obergeschoss ist der Übergang zwischen den Gebäuden Zehentgasse 1 und Rathausplatz 14 barrierefrei. Im 1. Obergeschoss finden sich an diesem Übergang einige wenige Stufen. An dieser Stelle ist aber genügend Platz vorhanden, um die Stufen mit Rampen zu ergänzen.

Die aktuelle Planung sieht in den Gebäuden eine "Toilette Für Alle" und mindestens eine zweite barrierefreie WC-Anlage vor.

Wie sieht es mit der Akustik in der Kaufhausstruktur der Gebäude aus?

Und wie werden die raumakustischen Anforderungen an eine Bücherei erfüllt?

Die Planungen werden auch unter akustischen Gesichtspunkten konkretisiert.

Der Bereich der Familienbücherei wird zum Treppenhaus hin - auch aus Sicherheitsgründen - verändert werden müssen. Weitere Planungen werden daher mit externer fachlicher Expertise durchgeführt.

Sind Decken und Böden für die Nutzung als Bücherei tragfähig genug?

Ja.
In den für die Publikumsbereiche vorgesehenen Geschossen erlauben die maximal aufnehmbaren Nutzlasten der Decken eine Büchereinutzung uneingeschränkt.
Das ergab eine Nutzlastermittlung durch zwei Esslinger Büros für Tragwerksplanung.

In den meisten Geschossen sind Nutzlasten von mehr als 5,0 kN/m² möglich, im 2. OG von 4,0 bis 5,0 kN/m².

Zum Vergleich:
Im Gebäudekomplex Bebenhäuser Pfleghof mit Kutschersaal, Nanzhalle und auch in der Heugasse 11 sind in den Obergeschossen an keiner Stelle Nutzlasten über 5,0 kN/m² nachgewiesen. Mit einer gegebenenfalls notwendigen Brandschutz-Ertüchtigung der denkmalgeschützten Deckenkonstruktionen reduzieren sich die aufnehmbaren Nutzlasten weiter.

Wie viel mehr Fläche hat das Kögel-Gebäude als der Pfleghof?

Flächenvergleich
  Bestand aktuell Zehentgasse 1
Rathausplatz 14
Fischbrunnen 4 und 4/1
Differenz
Publikumsflächen
ohne Verkehrsfläche
1.820 m² 2.544 m²
+ 313 m²

= 2.857 m²
+724 m²


+1.037 m²
Büroflächen 292 m² 541 m² +249 m²
Lager-, Technik- und Nebenflächen
Toiletten, Innenhof
218 m² 315 m² +97 m²
Verkehrsflächen 316 m² 451 m² +135 m²
Nutzungsfläche gesamt 2.646 m² 4.164 m²  +1.518 m²

Den Vergleich der beiden Gebäude in Bezug auf Bibliothekskonzept, Nutzerwünsche und Ergebnisse der Bürgerbeteiligung finden Sie unter "Standortvergleich".

Fragen zum Angebot

Wie viele Sitzmöglichkeiten, Lern- und Rechercheplätze wird es geben?

Die DIN 67700 "Bau von Bibliotheken und Archiven - Anforderungen und Empfehlungen für die Planung" von 2017 gibt folgende Empfehlung:

"Die Anzahl von Nutzerplätzen in Öffentlichen Bibliotheken sollte mindestens 1 Nutzerplatz je 750 Einwohner […] betragen."

Für Esslingen bedeutet dies 131 Nutzerplätze, wobei diese Norm von einem inzwischen überholten Bedarf aus geht.
Heute werden deutlich mehr Plätze benötigt, die auch auch ohne das Gebäudeteil Fischbrunnenstraße 4 gewährleistet werden können.

Hier sind Arbeits- und Sitzplätze geplant:

  • im Gebäude Rathausplatz 14 (Haus des Lernens) auf allen vier Etagen
  • in den beiden Durchgängen zwischen den Gebäuden im 1. und 2. OG
  • im Romanbereich im 1. OG
  • im UG (Sachbuch- und Workshop-Bereich / Maker Space)
  • im gesamten EG (Marktplatz)

Im Haus des Lernens sind vor allem ruhige Gruppen- und Einzelarbeitsplätze vorgesehen, im Bereich des Marktplatzes dagegen sind eher kommunikativere Plätze geplant. 

Insgesamt wird es mehr Sitz- und Arbeitsplätze geben als in der Bücherei im Pfleghof.

Wo können Veranstaltungen durchgeführt werden?

Und gibt es einen Raum wie den Kutschersaal?

Es können verschiedene Veranstaltungen zu unterschiedlichen Zeiten und auch gleichzeitig stattfinden.

  • Der EG-Bereich (Marktplatz) eignet sich vor allem für größere Lesungen am Abend, auch mit Bewirtung.
    Hier könnten Veranstaltungen der LesArt für Erwachsene mit bis zu 90 Personen durchgeführt werden.
  • Kleinere Veranstaltungen, die tagsüber stattfinden und mehr Ruhe erfordern, können im Haus des Lernens im UG stattfinden.
  • Für Kinderlesungen oder Schulveranstaltungen kann ein Bereich in der Kinder- und Familienbücherei abgetrennt werden, der für rund 40 Kinder ausreichend wäre. 
  • Auch im Romanbereich können sich kleine Lesekreise etc. treffen.
  • Workshops finden im UG statt, wo man sich auch spontan treffen kann.

Um für alle Bereiche sinnvolle und flexible Lösungen zu finden, die insbesondere den akustischen Anforderungen gerecht werden, werden Innenarchitekt:innen hinzugezogen.

Übrigens: Nur 6 bis 8 von insgesamt etwa 20 bis 25 Veranstaltungen der Lesart fanden in den letzten Jahren im Kutschersaal statt!
Diese können künftig entweder im EG oder auch weiterhin im Kutschersaal stattfinden.

Nach welchen Aspekten werden die Bereiche für Sachliteratur gegliedert?

Und wie sind sie auffindbar?

In beiden Planungen (Sanierung des Pfleghofs sowie Kögel-Gebäude) ist die Sachliteratur auf mehrere Flächen verteilt. Sachliteratur hat eine sehr heterogene Nutzerschaft  - vom Kochbuch bis zum Hochschullehrbuch - sodass sich gut Sinnzusammenhänge mit den Zielgruppeninteressen herstellen lassen. Zum Beispiel: 

  • Lernhilfen in den Lernbereichen
  • Elternratgeber in der Familienbibliothek
  • Technikbücher im Maker Space
  • Literaturwissenschaft bei den Romanen

Wie kann der Café-Betrieb aussehen?

Und welches Angebot wird es geben?

Im Café der Stadtbibliothek soll es vor allem guten Kaffee, andere Warm- und Kaltgetränke, kleine Snacks und Süßigkeiten geben. Warme Speisen sind im Bibliothekscafé in Esslingen nicht vorgesehen, da hier der Aufwand für eine Küche viel zu groß ist. Das genaue Angebot muss mit dem Betreiber abgestimmt werden.

Betreiber sind in anderen Bücherei-Cafés entweder gewerbliche Pächtern oder auch soziale Träger. Beispielsweise hat in der Stadtbibliothek Stuttgart ein gewerblicher Pächter das Café Lesbar übernommen, in der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart führt ein Pächter, der Menschen mit psychischen Erkrankungen und Mitarbeitende des Stuttgarter Rudolf-Sophien Stifts beschäftigt, den Cafébetrieb.

Was passiert mit den Räumen des Kögel-Gebäudes bis zum Umbau?

Für 2025 sind kulturelle Zwischennutzungen geplant. Die Verwaltung erarbeitet dafür kurzfristig ein Konzept.

Wie wird sich der Medienbestand in den kommenden Jahren entwickeln?

Und wie viele Medien hat die Bücherei?

Die Stadtbücherei hat derzeit rund 150.000 analoge Medien. Dazu kommen rund 109.000 digitale Medien im Verbund der Onleihe sowie die Angebote von Filmfriend, Pressreader, Overdrive und Tigerbooks.

Der Bestand der physischen Medien bewegte sich in den vergangenen 20 Jahren immer zwischen 150.000 und 193.000 Medien. Seit 2013 geht er kontinuierlich zurück. Dies ist vor allem auf ein sich veränderndes Nutzerverhalten zurückzuführen. Es werden mehr Bücher digital gelesen und Musik und Filme werden zunehmend gestreamt. 

Hierauf reagiert auch das Angebot der Bücherei mit einer deutlichen Zunahme der digitalen Medien. In den Bereichen, in denen die Nachfrage sehr groß ist, werden auch verstärkt neue Medien angekauft. So steigt derzeit der Bestand an Kinderbüchern und Romanen. 

Die Entwicklung des Medienbestands ist unabhängig vom Gebäude der Bücherei zu sehen. Allerdings steht das beengte Platzangebot im Pfleghof einer Erhöhung der Zahl der analogen Medien deutlich entgegen.

Zeitplan und Kosten

Wie sieht der Zeitplan für einen Umzug der Bücherei aus?

Ein Zeitplan könnte, unter Vorbehalt, folgendermaßen aussehen:

  • Beschluss des Gemeindesrates im Mai 2024
  • Beauftragung von Baufachexperten, Gutachtern etc. und Durchführung der vertieften Machbarkeitsstudie bis Ende 3. Quartal 2024
  • Neuer Gremienlauf mit präzisierten Kosten, Ergebnissen der Machbarkeitsstudie etc. im 4. Quartal 2024 (Grundsatz- und Planungsbeschluss)
  • Aufgrund der bisher geschätzten Baukosten Durchführung eines Vergabeordnungs-Verfahrens für die wesentlichen Planungsbeteiligten, ca. Dezember 2024 bis April 2025
  • Planungsphase einschließlich Genehmigungszeitraum bis ca. Ende 2025
  • Bauphase ca. 8 bis 10 Monate, damit Bezug ca. 4. Quartal 2026

Was sind die finanziellen Unterschiede zwischen Miete und Eigentum?

Während der Nutzungsphase von Gebäuden fallen insgesamt Kosten an, die durchschnittlich das 4-fache der Herstellungskosten betragen. Ein Immobilieneigentümer trägt alle diese Kosten während der Nutzungszeit. Im Rahmen eines Mietverhältnisses übernimmt der Mieter nur einen Teil dieser Kosten, ein anderer Teil bleibt beim Vermieter.

Kosten für die Stadt

  • Miete
    • Miete
    • Innenausbau und Einrichtung (inkl. Abschreibung)
    • Instandhaltung im Innern
  • Kauf
    • Abschreibung des Gebäudes
    • Zinsen
    • Instandhaltung "Dach und Fach"
    • Innenausbau und Einrichtung (inkl. Abschreibung)
    • Instandhaltung im Innern

Wie hoch ist die Miete?

Die Miete ist für den größeren Teil der Fläche (nicht Fischbrunnen 4 und 4/1) endverhandelt und liegt unter 10 Euro/m².

Welche Folgekosten sind zu erwarten?

Vergleich der Folgekosten beider Varianten

Bitte beachten Sie: beide Varianten sind nicht direkt vergleichbar (unterschiedliche Gebäudestruktur, komplette Kosten für eine Neuausstattung der Bücherei im Modehaus Kögel, Rückgabe- und Sortieranlage im Modehaus Kögel).

Miete nach der geplanten Sanierung im Bebenhäuser Pfleghof

Die künftige Miete nach der geplanten Sanierung im Bebenhäuser Pfleghof siehe Vorlage SGE/294/2022 1. Ergänzung (bei einer Abschreibung bezogen auf 20 Jahre) würde 1.345.000 Euro pro Jahr (42,36 €/m² bei 2.646 m²) betragen. Diese Gesamtmiete müsste das Kulturamt an den SGE zur Finanzierung aller Folgekosten bezahlen.

Miete Modehaus Kögel

Im Modehaus Kögel würde nach derzeitigem Stand der Kosten die Miete inkl. Afa (Absetzung für Abnutzung) für die städtischen Investitionen (Abschreibung ebenfalls 20 Jahre) ca. 1.531.000 € pro Jahr betragen (30,64 €/m² bei 4.164 m²). Diese Gesamtmiete müsste das Kulturamt an den SGE zur Finanzierung aller Folgekosten bezahlen.

Fragen zum Pfleghof / Heugasse 11

Was kostet die Umnutzung des Bebenhäuser Pfleghofs zum Kulturquartier?

Zum Kulturquartier gibt es aktuell viele Überlegungen aber noch kein belastbares Konzept. Die Kosten hängen letztlich immer von der Nutzung eines Gebäudes ab, sodass Aussagen hierüber spekulativ sind. 
Wesentliche Kostenbestandteile für Dach und Fach, Barrierefreiheit usw. sind nutzungsunabhängig, andere Kostenbestandteile hängen stark von der zukünftigen Nutzung ab und können daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht beziffert werden.

Was passiert mit dem Bebenhäuser Pfleghof nach dem Umzug?

Der Bebenhäuser Pfleghof bleibt im Eigentum der Stadt Esslingen und soll weiterhin mit einer öffentlichen Nutzung den Menschen zur Verfügung stehen. Eine sinnvolle und frequenzbringende Nachnutzung des Pfleghofs muss mit vielen Beteiligten diskutiert werden. Hier gilt es, Bedarfe zu ermitteln, sinnvolle Synergien zu schaffen und ein stimmiges Konzept zu entwickeln.

Zieht die Bibliothek aus, bietet das die Chance, nicht nur die Bücherei zukunftsfähig zu machen, sondern auch die Museen und Kulturlandschaft Esslingens insgesamt weiterzuentwickeln. Unter anderem durch die Möglichkeit für die Städtischen Museen, die drei Standorte Stadtmuseum, Schreiber-Museum und Wechselausstellungsraum an einem Standort zusammenzuführen. Damit könnten das langjährige Provisorium im zweiten Obergeschoss des Salemer Pfleghofs und der davon räumlich getrennte, nur im Sommerhalbjahr nutzbare Ausstellungsraum für Kinder-Mitmach-Ausstellungen im Schwörhaus endlich aufgegeben werden. Im Rahmen einer musealen Nutzung könnte der Bebenhäuser Pfleghof selbst zum Museumsobjekt werden.

Der Kutschersaal könnte als Veranstaltungsraum erhalten bleiben und eventuell auch während einer Umbauphase weiter genutzt werden. Darüber hinaus soll im Laufe des Jahres geprüft werden, welcher Bedarf an weiteren kulturellen Nutzungen und Begegnungsorten in der Stadt besteht und ob für diese gegebenenfalls im Bebenhäuser Pfleghof Raum geschaffen werden kann.

Gleichzeitig soll das Kulturquartier ein zusätzlicher Frequenzbringer und Anker für die östliche Innenstadt werden. In diesem Kontext wird sich die Kulturverwaltung mit vergleichbaren Projekten und Best-Practice-Beispielen auseinandersetzen, um Optionen für ein Esslinger Kulturquartier zu erarbeiten. Das Esslinger Kulturquartier soll ein lebendiger Treffpunkt für die Bürger:innen werden und eine Brücke von der mittelalterlichen Architektur in die Zukunft schlagen. 

Selbstverständlich sollen auch die Esslinger Bürger:innen bei diesem Prozess mitgenommen werden.

Warum wird die Heugasse 11 nicht einfach zur Erweiterung der Stadtbücherei genutzt?

Das Gebäude der Heugasse 11 bietet mit 939,35 m² relativ wenig Nutzungsfläche. Davon entfallen weiterhin rund 271 m² auf Verkehrs- und Technikflächen. Das Gebäude ist zudem sehr kleinteilig, mit Durchgangszimmern, schlechter Tageslichtbeleuchtung und sehr schwierig in Bezug auf Barrierefreiheit.

Aus Denkmalschutzgründen kann im Inneren wenig verändert werden und auch Durchbrüche zur Heugasse 9 sind so gut wie nicht möglich. Dies schränkt die Nutzbarkeit der Heugasse 11 für Bibliothekszwecke sehr ein. Eine Nutzung ist nur als Verwaltungsfläche der Stadtbücherei möglich und auch hier nur mit Kompromissen und Nachteilen für Abläufe und Mitarbeitende (Durchgangszimmer, Beleuchtung, Barrierefreiheit, schlechte Anbindung zur Heugasse 9).

Die brandschutztechnischen Anforderungen an ein Gebäude mit öffentlicher Nutzung sind in der mittelalterlichen Gebäudestruktur nur mit einen erheblichen finanziellen und baulichen Aufwand umzusetzen. Die notwendige Fluchtwegführung und die Ertüchtigung von Bauteilen würde die Nutzfläche weiter deutliche einschränken. Ggf. müsste das gesamte Gebäude mit einer Sprinkleranlage ausgestattet werden.