Im Merkelpark hat die Gartensaison begonnen
Ein Miteinander im interkulturellen Stadtacker für Vielfalt und Kunst: Der Stadtacker befindet sich mitten im Merkelpark, direkt vor dem historischen Gärtnerhaus mit seinem Gewächshaus. Er ist ein Erfolgsprojekt der Villa Merkel, Galerie der Stadt Esslingen, und ist nicht nur ein Ort des gemeinsamen Gärtnerns, sondern auch eine Plattform für interkulturelle Begegnungen, künstlerische Praxis und Vielfalt.
Der Stadtacker ist im Frühjahr 2022 gestartet und erhielt eine Landesförderung durch das Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg. Das Projekt wurde sehr gut angenommen und ist inzwischen etabliert. Dieses Frühjahr ist es sogar zu einem außerschulischen Lernort der Naturfreundejugend Landesverband Württemberg erweitert worden und wächst weiter.
Alle sind dort zum gemeinsamen Gärtnern eingeladen, zum Austauschen, Experimentieren und Genießen. Hier werden alte Gemüsesorten mit traditionellen Methoden angebaut, gemeinsam geerntet, ihr Saatgut gesichert und ein Garten geschaffen, der ein Ort für alle Lebewesen sein soll.
Warum alte Gemüsesorten?
Alte oder historische Gemüsesorten stammen aus der Zeit vor der Industrialisierung und unterscheiden sich oft stark von Supermarktware: Sie sind an ihre jeweiligen Herkunftsregionen angepasst und meist widerstandsfähiger gegenüber Umweltbedingungen wie Trockenheit oder kargen Böden. Ihre Vielfalt an Formen und Geschmäckern bereichert Gärten und Teller. Zudem bieten sie in der Regel mehr Nährstoffe als moderne Züchtungen, die oft auf Ertrag und Gewicht ausgerichtet sind.
Achtsames Miteinander und partizipativer Gestaltungsraum
„Neben dem Gärtnern liegt auch ein starker Fokus auf künstlerischer Praxis, traditionellen handwerklichen Techniken aus dem Garten und einer achtsamen und wertschätzenden Haltung“, sagt Johanna Knoop, Projektleitung des interkulturellen Stadtackers. „Durch das Anbauen alter Gemüsesorten wird nicht nur die Vielfalt auf den Tellern bereichert, sondern auch ein Beitrag zum Fortbestand bedrohter Kulturpflanzen geleistet.“
Im Stadtacker treffen sich Menschen regelmäßig, um gemeinsam zu gärtnern, zu ernten und neue Rezepte auszuprobieren. Bei Workshops werden sowohl traditionelle und als auch kreative Techniken erlernt, wie beispielsweise das Färben mit Pflanzen oder das Flechten mit Weiden. Beim Gemüseanbau steht der Ertrag im Hintergrund. Das Projekt soll ein Experimentierfeld für gemeinsames Lernen und praktische Erfahrungen sein.
Das Miteinander im interkulturellen Stadtacker ist geprägt von Offenheit, Respekt, Wertschätzung und Diskriminierungssensibilität. Ein Umfeld, das von Genuss, Kreativität und gegenseitiger Unterstützung bestimmt ist, in dem sich alle willkommen fühlen und sich frei entfalten können.
Naturpädagogisches Angebot für Kinder
Der Stadtacker für Vielfalt und Kunst samt Merkelpark ist zum Außerschulischen Lernort für Biodiversität geworden. Zwei Naturpädagoginnen haben mit der Naturfreundejugend Württemberg eine abwechslungsreiche Veranstaltungsreihe für Kinder von 6 bis 10 Jahren vorbereitet. Noch bis zum 17. Mai gibt es spannende Formate, bei denen Pflanzen und Tiere im städtischen Park kennengelernt werden.
Bei jedem Termin wird ein anderer Schwerpunkt gesetzt: So zum Beispiel das Kennenlernen der Artenvielfalt im städtischen Raum, Kreativ- und Anpflanztechniken, Kräuterkunde, Baumbestimmung, Ecoprinting und vieles mehr!
19.04.2024, 14 bis 16 Uhr: (Wild-)Kräuter pflanzen + Naturtagebuch schreiben
26.04.2024, 14 bis 16 Uhr: Bäume bestimmen + Naturtagebuch schreiben
03.05.2024, 14 bis 16 Uhr: LandArt + Naturtagebuch schreiben
17.05.2024, 14 bis 16 Uhr: Kräutersalz herstellen + Naturtagebuch schreiben
Treffpunkt ist vor der Villa Merkel, die Teilnahme ist kostenlos.
Mitmachen im Stadtacker
Stadt Esslingen am Neckar