„Das Coolste sind die Einsätze“
Wie sieht der Arbeitsalltag im Bundesfreiwilligendienst bei der Feuerwehr Esslingen aus? Die aktuelle "Bufdine" erzählt, wie spannend es zugeht und was ihre:n Nachfolger:in erwartet. Die Stelle ist ab September neu zu besetzen – jetzt bewerben!

„Es hat schon was, in ein brennendes Haus zu laufen“, sagt Eva Obergöker und grinst. Die 20-Jährige ist seit September 2024 als „Bufdine“ im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes bei der Feuerwehr Esslingen im Einsatz. Da sie nach der Jugendfeuerwehr bereits bei der Freiwilligen Feuerwehr in Denkendorf aktiv war und somit schon die Grundausbildung inklusive des notwendigen Atemschutzlehrgangs absolviert hat, darf sie auch mitausrücken.
Kameradschaft und Adrenalin
Worin genau liegt denn der Reiz, in ein brennendes Haus zu laufen? „In erster Linie geht es um das Helfen. Aber man steht in so einem Moment auch komplett unter Adrenalin, dann wird es heiß und man muss sich aufeinander verlassen – die Kameradschaft ist das, was mir richtig gut gefällt.“ Man werde im Team auch immer sehr gut vorbereitet und angeleitet, außerdem habe man auch stets einen erfahrenen Kollegen an seiner Seite, egal ob beim Einsatz oder in der Werkstatt.
Mittendrin beim Kronenhof-Brand
Ihre Motivation sich freiwillig zu engagieren liegt in der Familie: „Ich wurde quasi in die Feuerwehr hineingeboren, mein Papa und mein Bruder sind beide auch aktiv.“ Das Technische an der Arbeit als Feuerwehrfrau fasziniere sie ebenso, wie die körperliche Herausforderung und die Spannung: „Bei einem Alarm lassen wir alles stehen und liegen – wir wissen nicht, was uns erwartet“, verdeutlicht sie, „dann rennt man in brennende Häuser, man ist bei Verkehrsunfällen dabei, man ist immer vorne dran auf dem ersten Auto.“ Ihre intensivste Erfahrung war letztes Jahr bei dem Brand im Kronenhof, der bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hat. „Da war ich mittendrin, das ist eine Erfahrung, die man nicht so schnell vergisst und die man nur gemeinsam verarbeiten kann“, sagt die junge Frau.
Werkstatt und Kurierfahrten
Als Bufdi mit Grundausbildung kann man also spannende Erfahrungen im Einsatzfahrzeug sammeln und im Team Herausforderungen meistern. Ein Bundesfreiwilligendienst bei der Feuerwehr Esslingen wäre grundsätzlich auch ohne Grundausbildung möglich. „Doch wenn möglich, sollte man diese Vorbildung schon mitbringen“, betont Andreas Gundl, Leiter der Stabsstelle Besondere Gefahrenabwehr.
Und wie sieht ein typischer Tagesablauf aus, wenn es nicht brennt? „Um 7 Uhr heißt es Antreten, dann werden die Fahrzeuge überprüft und der Bufdi läuft ganz normal in der Wachabteilung mit“, erklärt Eva Obergöker. Zu ihren Aufgaben gehöre zudem die Mitarbeit in den Werkstätten für KFZ, Schläuche und Feuerlöscher. Außerdem ist sie zuständig für Kurier- oder Besorgungsfahrten mit dem PKW: „Ich fahre zum Beispiel raus und tausche die Feuerlöscher in den städtischen Gebäuden aus, besorge Dinge für die Werkstätten oder gehe einkaufen.“
Üben für den Ernstfall
Dienstags und mittwochs heißt es nach der Mittagspause um 13 Uhr: Ausbildung – und zwar für alle. „Hier machen wir verschiedene Übungen, zum Beispiel mit der Drehleiter oder zur Absturzsicherung“, verrät die Bufdine. Und einmal im Jahr müssen die Feuerwehrleute bei der jährlichen Belastungsübung ihre körperliche Fitness beweisen. „Das ist nicht ohne, man muss die Übungen in seiner Schutzausrüstung absolvieren“, erklärt Eva Obergöker und schmunzelt.
Auf die Frage, was sie nach einem Jahr Bundesfreiwilligendienst für sich mitnehmen werde? „Das Coolste sind die Einsätze – aber auch das selbstständige Arbeiten und die Zusammenarbeit mit den Kollegen und den Leuten draußen, dass man in Kontakt tritt.“
Wer in die Fußstapfen der jungen Frau treten will, kann sich hier über die Stelle informieren und bewerben: