Bedarfsplanung für die Kinderbetreuung
Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung vor Weihnachten Maßnahmen zum Ausbau der Betreuungsplätze beschlossen.
Der Bedarf an Betreuungsplätzen in Kindertageseinrichtungen ist weiterhin hoch – auch wenn die Zahl der Kinder in Esslingen gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken ist. Für die Bedarfsplanung fließen die Anzahl der Kinder, die zum 1. Juni eines Jahres in Esslingen leben, sowie die Plätze in den Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagesbetreuung mit ein. Zum Stichtag am 1. Juni 2024 waren in Esslingen 6.108 Kinder unter sechs Jahren gemeldet, 43 weniger als im Vorjahr.
Bedarf an Betreuung steigt kontinuierlich
Die Zielquote für die Ganztagsbetreuung der Kinder zwischen drei und sechs Jahren liegt bisher bei 35 Prozent. Durch den vorrangigen Ausbau von Plätzen mit verlängerter Öffnungszeit (VÖ) wird diese Zielquote im Ganztag weder aktuell noch bis 2027 erreicht. Angesichts der neuen Schwerpunktsetzung ist diese auch zukünftig nicht mehr realistisch. Im Jahr 2027 wird sie voraussichtlich bei 32,91 Prozent liegen, bis dahin werden 53 Ganztagsplätze für Ü3-Kinder geschaffen. Bei Kindern unter drei Jahren liegt die Zielquote bei 44 Prozent, bis 2027 werden lediglich 40,28 erreicht. Dies ist dem vorrangigen Ausbau der Plätze für Kinder von drei bis sechs Jahren geschuldet. Im Vergleich zu 2023 gibt es für über Dreijährige zwar 82 Betreuungsplätze mehr, dennoch sind es in diesem Jahr 14 Plätze zu wenig. Der Bedarf in Esslingen kann auch bis 2025 nicht vollständig gedeckt werden. Ab 2026 kann der Platzbedarf insgesamt erfüllt werden, allerdings sind die Stadtteile ungleich mit Betreuungsplätzen versorgt.
Maßnahmen für zusätzliche Betreuungsplätze
Um diesen wachsenden Bedarf zu decken und noch mehr auf die Bedürfnisse der Familien einzugehen, werden in drei Kitas verlängerte Öffnungszeiten mit einer Betreuungsdauer von sieben Stunden inklusive Mittagessen angestrebt. Im Lauf des Jahres 2026 sind eine Naturkita Pliensauvorstadt/ Zollberg, die Betriebskitas Landratsamt und Hirschlandstraße sowie eine Kita am Roserareal geplant. In der weiteren Planung sind auch eine Sportkita in Weil sowie eine Kita im neu entstehenden Tobias-Mayer-Areal. Darüber hinaus sind Erweiterungen in den Kitas Fröbelweg in Zell und in der Sulzgrieser Straße in Rüdern geplant. Auch für die Neubaugebiete am Hochschulareal, VFL Post-Gelände und Stadtwerke-Grundstück, die in den 2030er Jahren anstehen, müssen Kindertageseinrichtungen berücksichtigt werden. Bei den Kindern unter drei Jahren ist zukünftig von einer Bedarfsquote von 60 bis 70 Prozent auszugehen. Bürgermeister Yalcin Bayraktar sieht nach wie vor großen Handlungsbedarf: „Der Platzausbau muss insbesondere im Bereich der Kinder unter drei Jahren fortgesetzt werden. Der Ausbaubedarf für diese Altersgruppe ist hoch und bleibt eine große Herausforderung.“
Schulkindbetreuung wird ausgebaut
Im Schuljahr 2024/2025 werden in Esslingen insgesamt 1.977 Ganztagsplätze in Anspruch genommen. Dies entspricht einer ganztägigen Versorgungsquote von 60,4 Prozent an allen Esslinger Grundschulen. Aktuell stehen an den acht Ganztagsgrundschulen 1.387 Ganztagsplätze zur Verfügung. Die Grundschule Zell wurde zum Schuljahr 2024/2025 Ganztagsschule in Wahlform. Geplant sind zudem die Erweiterung der Pliensauschule, sowie eine neue Mensa in der Grundschule St. Bernhardt und der Aus- und Umbau der Mensa in der Grundschule Mettingen. Das gesamte Ganztagsbetreuungsangebot wird voraussichtlich bis zum Schuljahr 2027/2028 von aktuell 1.977 Plätzen auf 2.034 Plätze ansteigen. Bei steigender Schülerzahl wäre dann eine Versorgungsquote von knapp 60 Prozent erreicht. Die Stadtverwaltung unternimmt große Anstrengungen, den stufenweisen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/2027 zu erfüllen.
Büro des Oberbürgermeisters