Freie Radwege trotz Schnee und Eis
Seit diesem Winter räumt die Stadt Esslingen auch einige Hauptradrouten bei winterlichem Wetter. Dazu hat die Stadt Esslingen extra ein neues Fahrzeug angeschafft.
Wenn die Teams des Esslinger Winterdiensts in diesen Monaten bei Glatteis und Schnee ausrücken, dann mit einem kleinen Fahrzeug mehr als in den vergangenen Jahren: Denn seit diesem Winter räumen und streuen die fleißigen Mitarbeitenden des Baubetriebs nicht nur Straßen für Fahrzeuge – sondern erstmals auch zig Kilometer Radwege.
„Die Winter sind inzwischen so mild, dass viele dauerhaft auf das Fahrrad umgestiegen sind“, erklärt Joachim Rauer, im Baubetrieb zuständig für die Straßenreinigung. „Deshalb wollen wir den Radfahrerinnen und Radfahrern ebenfalls gut nutzbare Wege bieten, auch wenn es mal schneit oder glatt ist.“
Wichtige Routen werden geräumt
Bislang gab es in diesem Winter rund ein Dutzend Einsatztage. Deuten die Wettervorhersagen und die nächtlichen Kontrollfahrten auf entsprechend niedrige Temperaturen hin, beginnen die Mitarbeitenden des Winterdiensts morgens um 4:30 Uhr, die Radwege zu räumen und zu streuen. „Bis etwa halb sieben oder sieben Uhr wollen wir die Radwege frei machen“, erklärt Stefan Friedl, der die Einsätze koordiniert. „Und bis um 20 Uhr abends sorgen wir sozusagen im Schichtbetrieb dafür, dass Bürgerinnen und Bürger die Radwege nutzen können.“
Dabei konzentrieren sie sich auf eine Hauptradroute, die über die Innenstadt, die Hindenburgstraße und die Gartenstadt von Mettingen bis Zell führt. Hinzu kommen verschiedene Zubringer von den höher gelegenen Stadtteilen, etwa aus Berkheim über die Adenauerbrücke oder aus Hegensberg und Liebersbronn bis zur Fahrradzone Oberesslingen.
Doch das Räumen und Streuen von Radwegen gestaltet sich an manchen Stellen deutlich aufwendiger als bei den Kolleginnen und Kollegen auf der Straße: Die Wege sind teilweise sehr eng, oder es stehen Poller im Weg. „Es ist teilweise eine echte Herausforderung, das Räum- und Streufahrzeug zu manövrieren, auch wenn es deutlich kleiner ist“, berichtet Benjamin Grob, der das Fahrzeug steuert. „Deshalb setzen wir bei den Radwegen auf einen Mix: Manche Strecken werden gleich durch die großen Fahrzeuge auf den Straßen gestreut, schmalere Wege übernehme ich. Und dann sind noch Kolleginnen und Kollegen unterwegs, die alle unerreichbaren Stellen per Hand räumen und streuen.“
Viele per Rad unterwegs
Zum Einsatz kommt auf dem kleinen Fahrzeug, das extra für die Räumung der Radwege angeschafft wurde, dasselbe Sole-Gemisch wie auf den Straßen. Der Mix aus Wasser und Salz haftet im Vergleich zu herkömmlichem Streusalz besser auf der Straße und taut Eis und Schnee wesentlich schneller auf. Praktischer Nebeneffekt des neuen Fahrzeugs: „Im Sommer nutzen es unsere Kolleginnen und Kollegen vom Grünflächenamt, um die Bäume und Blumen in der Stadt zu gießen“, erklärt Joachim Rauer.
Und tatsächlich zeigt das Pilotprojekt bereits Wirkung: „Wir haben diesen Winter bislang deutlich weniger Beschwerden wegen nicht geräumten oder gestreuten Radwegen erhalten“, berichtet Stefan Friedl. „Und bei unseren morgendlichen Runden begegnen uns jeden Tag viele Radfahrerinnen und Radfahrer – selbst bei Regen, Schnee oder Glatteis wie vor zwei Wochen. Das zeigt uns, dass der Bedarf da ist und unser Einsatz wichtig ist.“
Büro des Oberbürgermeisters