„Organic Origin“ in der Villa Merkel

Mit der Ausstellung „Organic Origin“ in der Villa Merkel, Galerie der Stadt Esslingen, schließt der postgraduale Studiengang „Meisterschüler:in im Weißenhof-Programm der Bildenden Kunst“ der Staatlichen Akademie für Bildende Künste Stuttgart ab. Die teilnehmenden Künstler:innen entwickeln hierbei innerhalb von drei Semestern eigenständige Projekte und setzen diese um.

Mann und humanoider Roboter stehen sich einander gegenüber
Jan Hottmann: Man And Machine, 2024, Video Still, Full HD Video

Mit ihrem selbstgewählten Titel „Organic Origin“ betonen die Meisterschüler:innen den natürlichen Ursprung und die grundlegenden, organischen Verbindungen, die in den Werken durch verschiedene Beziehungen reflektiert werden. Die Ausstellung zeigt, wie persönliche, familiäre und soziale Bindungen sowie auch die Verbindung zur Natur auf vielfältige Weise künstlerisch interpretiert werden. Natürliche Prozesse und menschliche Erfahrungen werden miteinander verknüpft. Die Arbeiten des aktuellen Jahrgangs, überwiegend installative Werke, treten in einen spannenden Dialog mit den historischen Räumen der Villa Merkel. Sieben unterschiedliche Positionen finden dabei zu einer vielfältigen, dynamischen Gesamtschau zusammen.

Mit dieser Präsentation setzen die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und die Villa Merkel bereits zum achten Mal ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort. Im Anschluss an die Präsentation entsteht, herausgegeben von der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, ein umfangreicher Katalog. Die diesjährige Ausstellung wird gefördert durch den Verein Freunde der Akademie Stuttgart e.V. und von der SV SparkassenVersicherung, der Péter Horváth-Stiftung sowie durch Peter Leibinger & Dorothee Leibinger-Holbach. 

Zu den Künstler:innen

In der Videoarbeit von Jan Hottmann wird die Verschmelzung einer männlichen Figur mit einem humanoiden Roboter gezeigt. So hinterfragt er die traditionellen Ideale von Männlichkeit. Die Erzählung thematisiert die Überwindung stereotyper Geschlechterklischees und hebt Empathie, Fürsorge und Verletzlichkeit als zentrale menschliche Eigenschaften hervor.

In der Werkserie „Eternal Blossoming“ fängt Marlon Lanziner verschiedene Pflanzen in Bronze ein. Er wendet eine experimentelle Technik an, die die filigranen Details der Blüten und Verzweigungen möglichst naturnah abbildet. Diese Annäherung an die Pflanzen spiegelt einen respektvollen Umgang mit der Natur wider und erinnert an die Vergänglichkeit des Lebens sowie die Schönheit des Moments der Blüte.

Claudia Magdalena Merk beschäftigt sich mit der Zukunft der Malerei im Kontext des digitalen Wandels und nutzt künstliche Intelligenz zur Bildfindung. In ihren Arbeiten kombiniert sie computergenerierte Motive mit traditionellen Maltechniken, die sie auf Leinwand oder direkt auf Wände überträgt.

Jihye Park thematisiert in ihren beiden Werken das Dilemma der Suche nach einem idealen Ort, der an dem Widerspruch von Illusion und Realität scheitert. Während die Malerei „Es hat noch nicht angefangen“ ein fantasievolles, aber gefährliches Pflanzenbild zeigt, bietet die Multimediainstallation eine alternative Erzählung über Sehnsucht und Freundschaft.

Die Arbeit von Almog Barzilay Rozenpik widmet sich dem künstlerischen Austausch zwischen einer Künstlerin und ihrem Vater. Ihre Werke werden in Beziehung zu seinen frühen Arbeiten gesetzt. Inspiriert von psychoanalytischen Theorien reflektiert die Arbeit gemeinsame Familienerfahrungen und hinterfragt die Einflüsse auf ihre jeweilige künstlerische Entwicklung.

In ihren beiden dokumentarischen Video-Installationen überdenkt Franziska Schrödinger, wie sich der Mensch durch sein Handeln formt. Dabei behandelt sie sowohl den Umgang mit Vergänglichkeit als auch die Herausforderungen in verschiedenen Lebensbereichen. Unter anderem werden die Betrachtenden auch zu einer Auseinandersetzung mit der Bedeutung der Care-Arbeit angeregt. 

Marie Zbikowska befasst sich mit Mutterschaft und Reproduktion, indem sie organische Formen mit technologischen Elementen kombiniert. In ihren Installationen hinterfragt sie stereotype Rollenbilder und dekonstruiert patriarchale Strukturen.

Information zur Ausstellung

Organic Origin
Meisterschüler:innen im Weißenhof-Programm der Bildenden Kunst der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Villa Merkel – Galerie der Stadt Esslingen am Neckar

Laufzeit der Ausstellung: 18. Oktober – 17. November 2024
Eröffnung: Soft Opening am Donnerstag, 17. Oktober 2024 um 19 Uhr

Künstler:innen
Jan Hottmann, Marlon Lanziner, Claudia Magdalena Merk, Jihye Park, Almog Barzilay Rozenpik, Franziska Schrödinger, Marie Zbikowska

Öffnungszeiten
Dienstag, Mittwoch 11–18 Uhr 
Donnerstag, Freitag 12–20 Uhr 
Samstag, Sonntag 11–18 Uhr

Eintritt
4 Euro/ ermäßigt 2,50 Euro/ Familien 7 Euro
Ermäßigung erhalten Schüler:innen, Student:innen, Rentner:innen und Inhaber:innen des Esslinger Kulturpass oder des Kulturpass٪

Führungen und Begleitprogramm
Während der Ausstellungsdauer werden donnerstags um 18.30 Uhr und sonntags um 15 Uhr Führungen durch die Ausstellung angeboten.
Am 20. Oktober und 17. November sprechen dabei die Meisterschülerinnen und -schüler persönlich über ihre Arbeiten.

Stadt Esslingen am Neckar

Kulturamt

Villa Merkel
Pulverwiesen 25
73728 Esslingen am Neckar
Telefon 0711 3512-2640
Fax 0711 3512-2903
(Erstellt am 11. Oktober 2024)