So fördert die Stadt alte Obstbaumsorten
Am 1. Oktober beginnt die stätische Obstbaumaktion, die zum Erhalt der Streuobstkultur beiträgt. Bäume und Rebstöcke können wieder über ein Online-Formular bestellt werden.
Eigentlich war „Die Köstliche aus Chaneux“ nur ein Zufallssämling. Doch weil die belgische Birne mit ihrem süßen Geschmack überzeugte, wurde sie 1922 sogar als Reichsobstsorte zum Anbau empfohlen.
Wer diese alte und traditionsreiche Birnensorte in seinem eigenen Garten anpflanzen möchte, der sollte sich die 32. Obstbaumaktion vormerken. Ab 1. Oktober haben Esslingerinnen und Esslinger wieder die Möglichkeit, Obstbäume und Rebstöcke zu bestellen - unter anderem auch „Die Köstliche aus Chaneux“. Mit der Aktion möchte die Stadt die Streuobstkultur fördern.
Nach der Premiere im vergangenen Jahr erfolgt die Bestellung auch dieses Jahr über ein einfach zu bedienendes Online-Formular auf der städtischen Website. Dieses steht den Bürgerinnen und Bürgern bis einschließlich 25. Oktober zur Verfügung. Danach können keine Bestellungen mehr angenommen werden. Zur Auswahl stehen verschiedene Sorten von A wie Äpfel bis Z wie Zwetschgen sowie einige Rebsorten. Je nach Sorte eignen sich die Obstbäume auch für kleinere Gärten. „Wir bitten darum, dass sich die Bestellung auf die Liste beschränkt und keine zusätzlichen Sorten wie Him- oder Brombeeren angegeben werden“, sagt Matthias Scheider, kommissarischer Leiter des Grünflächenamtes.
Abgeholt werden können die bestellten Obstbäume ausschließlich am Donnerstag, 14. November, von 14 bis 17 Uhr sowie am Freitag, 15. November, von 8 bis 11 Uhr an der städtischen Kompostieranlage in der Hohenheimer Straße oberhalb des Pliensaufriedhofs. Das Grünflächenamt bittet Interessierte darum, sich den Termin gleich zu notieren und bei Verhinderung die Abholung durch andere zu organisieren. „Jedes Jahr bleiben bestellte Bäume liegen und das ist sehr schade“, sagt Matthias Scheider. Eine Kartenzahlung ist vor Ort nicht möglich, die bestellten Bäume müssen in bar bezahlt werden.
Alle angebotenen Obstbaumsorten wurden unter den Aspekten Pflanzengesundheit und Ertrag ausgesucht. Gerade auf Streuobstwiesen ist es zudem ratsam, auf die Sortenvielfalt zu achten. Dadurch wird das Risiko für Baumkrankheiten oder Ernteausfälle deutlich vermindert. Außerdem ist es ratsam, ein Wühlmausgitter sowie einen Pfahl zum Anbinden mitzubestellen, um damit die jungen Bäume zu schützen.
Sehr wichtig ist es auch, die frisch gepflanzten Jungbäume in den ersten Jahren ausreichend zu gießen und damit beim Anwachsen zu unterstützen. Denn die jungen Obstbäume müssen zuerst ihr Wurzelwerk entwickeln, um sich dann allmählich selbst mit Wasser versorgen zu können.
Im vergangenen Jahr wurden 428 Obstbäume und 53 Weinstöcke bestellt. „Wir freuen uns sehr, dass die Obstbaumaktion in Esslingen so gut angenommen wird“, sagt Matthias Scheider. Denn Streuobstwiesen kommt eine große ökologische Bedeutung zu – insbesondere, wenn darauf ältere Bäume stehen. Denn Obstbäume bieten jeder Menge Tiere und Insekten Unterschlupf, Nahrung und Brutstätten. Ein gut gepflegter Apfelbaum kann sogar 100 Jahre alt werden. Damit leisten die Esslinger Streuobstwiesen einen großen Beitrag zur Artenvielfalt. Die städtische Obstbaumaktion soll dazu beitragen, diesen biologischen Schatz zu erhalten.
Büro des Oberbürgermeisters