Eine besondere Schule wird zehn
Anfangs waren nicht alle vom neuen Konzept überzeugt, als sich die Seewiesenschule 2013 aus der Grund- und Werkrealschule Wäldenbronn zur Gemeinschaftsschule entwickeln wollte.
Schulleiterin Marion Katuric und der Chor der Hainbachschule bei der Jubiläumsfeier
Doch nun hat sie ihr 10-jähriges Jubiläum gefeiert – und in diesem Rahmen auf Vieles geschaut, was seit den Anfängen erfolgreich geschafft worden ist.
Viel Feedback, keine Noten
Die Geschafftkultur – sie ist ein wichtiger Baustein in der Seewiesenschule. In ihr werden die Kinder nicht mit Schulnoten bewertet, sondern erhalten kontinuierliches Feedback wie „noch nicht“, „fast“, „geschafft“ oder sogar „super“. Für die derzeit rund 600 Schülerinnen und Schüler in den Jahrgängen 1 bis 10 werden individuelle Lernpläne erstellt. Die flexible Zusammensetzung von Lerngruppen ist an die jeweilige Entwicklung eines Kindes angepasst. Zudem gibt es mit „Tiefsee“, dem sogenannten epochalen Unterricht, eine besondere Form der Stundenplangestaltung. Dabei konzentrieren sich die Schülerinnen und Schüler für einen gewissen Zeitraum auf ein bestimmtes Thema und können es so vertiefen. Der Entwicklungsstand jedes Kindes wird kontinuierlich dokumentiert, die Möglichkeiten der Digitalisierung wurden in der Schule dafür von Anfang an genutzt.
„In der Seewiesenschule zeigen Sie, wie wichtig es ist, den Kindern in ihrer Unterschiedlichkeit und Vielfalt gerecht zu werden. Denn unsere Kinder sind das Wertvollste, das wir haben“, sagte Oberbürgermeister Matthias Klopfer in seinem Grußwort und dankte Schulleiterin Marion Katuric und ihrem Team für die Aufbauarbeit an der Gemeinschaftsschule. Die leitende Schulamtsdirektorin Corina Schimitzek blickte nochmals an die Anfänge zurück: „Nicht alle waren überzeugt, dass eine Schule ohne Noten funktionieren kann. Doch die Zweifelnden fanden bald zur Akzeptanz und heute ist die Gemeinschaftsschule ein fester Bestandteil der Esslinger Schullandschaft.“
Eine innovative Schule
Marion Katuric, Schulleiterin an der Seewiesenschule, bedankte sich bei der Stadt Esslingen, die als Schulträger immer an die innovative Schule geglaubt und ihre Entwicklung gefördert hatte. So wurde in der Grundschule ein Ganztagsbetrieb eingeführt, der zusätzlichen Platzbedarf benötigte. Für die innovativen Lernformen wurde ein neues Raumkonzept mit Differenzierungsräumen, Lernclustern und gemeinsamen Teamstationen für Lehrkräfte und pädagogische Mitarbeitende umgesetzt. „Der Lernweg beginnt mit der Rückmeldung, die ein Kind zu seinen Kompetenzen erhält und endet nicht damit“, sagte Marion Katuric. „Das wichtigste in unserem Team ist der feste Glaube an die Entwicklungsfähigkeit jedes Kindes.“
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