Wie es mit dem Neckaruferpark vorangeht

Noch bis Ende 2025 wird an dem Naherholungsgelände am Rande der Weststadt gebaut. Das Projekt besteht aus vielen Herausforderungen - trotzdem sieht es bisher nicht nach zeitlichen Verzögerungen aus. 

Zu sehen ist ein Bagger in der Baugrube zwischen der Bahnhofsunterführung und dem Neckarufer

Vor ziemlich genau einem Jahr haben die Bauarbeiten am Neckaruferpark mit einem offiziellen Spatenstich begonnen. Auf rund zwei Hektar Fläche entsteht derzeit ein neues Erholungsareal in direkter Nachbarschaft zur Weststadt. Zudem erhöht das Projekt den Grünanteil in Esslingen um stolze 40.000 Quadratmeter. 
Doch was ist bisher auf dem nur schwer einsehbaren Gelände passiert und wie sehen die nächsten Schritte aus?

Der zukünftige Neckaruferpark ist ein herausforderndes Projekt. Eingeklemmt zwischen Bahngleisen und Neckar, ist das Gelände an der engsten Stelle nur wenige Meter breit. Schon im Vorfeld war deswegen klar, dass diese Baustelle alles andere als einfach wird: Weil zum Beispiel die Zufahrt nur von der westlichen Seite möglich ist, weil viele Absprachen mit der Bahn und dem Wasserschifffahrtsamt notwendig sind, weil nicht im Detail klar war, wie der Untergrund beschaffen ist. 
Nach dem Spatenstich, nach notwendigen Rodungen und Abbrucharbeiten wurde zunächst mit dem Teilbereich Neckarbalkon begonnen. Diese neue Aussichtsplattform am und über dem Neckar wird in Zukunft ebenerdig an die Bahnhofsunterführung anschließen. Der Fußweg wird direkt auf dieser Ebene verlaufen, der Radweg hingegen kreuzungsfrei oberhalb der Unterführung.

"Beim Herstellen der nötigen Baugrube haben wir gemerkt, dass das Gelände früher offensichtlich mit lockerem Kies aufgefüllt worden ist“, berichtet Andreas Hanikel, Projektleiter beim Grünflächenamt. Damit der Untergrund im Bereich des Bahnhofs nicht anfängt zu rutschen, war eine aufwendige Absicherung der Baugrube notwendig. Stahlstützen wurden senkrecht in den Boden getrieben, Zement in den Boden eingebracht. Dann erst konnte Schicht für Schicht nach unten gegraben werden. „Da der Bahnhof im Krieg oft Ziel von Angriffen war, mussten wir zudem vor jeder Bohrung untersuchen lassen, ob der Boden frei von Kampfmitteln ist“, erläutert Hanikel. 

Erst jetzt ist die Baugrube soweit fertig, dass demnächst mit der Bodenplatte begonnen werden kann. Im Hintergrund laufen bereits nötige Stahlarbeiten, zudem ist die Genehmigung für die Arbeiten im Neckar eingeholt: „Ein Bagger auf einem schwimmenden Ponton wird die Fundamente für die Plattform im Neckargrund verankern“, erläutert Hanikel. Für die Arbeiten am rund 40 Meter langen Neckarbalkon ist eine Spezialfirma nötig, die dafür entweder noch in diesem Herbst oder im Frühjahr nach Esslingen kommt

Wird sich der Neckaruferpark durch die langwierige Herstellung der Baugrube verzögern? „Nein, ich denke nicht. Wir haben dafür Arbeiten in anderen Bereichen vorgezogen“, berichtet Andreas Hanikel und ergänzt: „Eigentlich wollten wir uns von Osten nach Westen Stück für Stück vorarbeiten. Jetzt läuft eben vieles parallel“, ergänzt er. 
So wurde zum einen die Stützmauer aus Natursteinen schon teilweise von Unkraut befreit und restauriert: „Sie ist so stabil, dass nur einzelne Steine ersetzt werden mussten“, freut sich Hanikel

Weniger erfreulich waren weitere vorbereitende Erdarbeiten im westlichen Teil des Geländes. Zum einen befanden sich weit mehr Gebäudereste im Untergrund als gedacht. „Weil wir so viel Material aus dem Boden geholt haben, haben wir den Schutt direkt vor Ort verkleinern lassen.“ Auf diese Art und Weise hat die Stadt nun 2.500 Kubikmeter an größeren und kleineren Steinen, die für den Wegebau wiederverwertet werden.
Noch unerfreulicher war, dass im Bereich der früheren Kleingartenanlage bei Kontrollen Asbestrückstände im Boden nachgewiesen wurden. Rund 800 Tonnen kontaminierte Erde muss ordnungsgemäß entsorgt werden und wartet derzeit eingetütet in großen Säcken auf die Abfuhr zur Deponie.

Richtung Hechtkopf, dem westlichen Ende des Neckaruferparks, wurde das Gelände teilweise schon profiliert – für die Freitreppe, für das Neckarplateau mit Aufenthalts- und Spielflächen und den Neckarsteg, für den der Neckar aufgeweitet wird. „Wir legen eine Flachwasserzone an, über die der Steg führt.”
Ein unscheinbare Bohrstelle weist auf einen weiteren klimafreundlichen Aspekt des Projekts hin: „Hier entsteht ein Brunnen für die Bewässerung des Geländes”, berichtet Hanikel. Liege- und Aufenthaltsflächen werden Rasen bekommen, viele andere Bereiche aber als Magerwiese oder Blühfläche angelegt. Natursteine und Stämme gefällter Bäume liegen für die Gestaltung bereit: „Hier werden sich  Eidechsen und Co. einmal wohlfühlen”, sagt Andreas Hanikel. Und auch die menschlichen  Esslingerinnen und Esslinger können sich schon auf den naturnahen Rückzugsort freuen, der für rund 9,5 Millionen Euro bis Ende 2025 für sie gebaut wird.

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(Erstellt am 31. Oktober 2024)