Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel

Die Stadt Esslingen sowie die Industrie- und Handelskammer kooperieren beim beschleunigten Fachkräfteverfahren, indem Unternehmen von Expertenteams beraten und unterstützt werden. 

Oberbürgermeister Matthias Klopfer und Vertreter der IHK unterschreiben die Kooperation.

Wien statt Esslingen: Diese Entscheidung hat eine Oberärztin aus dem Ausland schließlich getroffen. Der Grund: obwohl es eigentlich ein beschleunigtes Einwanderungsverfahren für Fachkräfte gibt und der unterzeichnete Arbeitsvertrag vorlag, musste sie viel zu lange auf die Erlaubnis warten, in Deutschland arbeiten zu dürfen. Ein extremes Beispiel, aber leider kein Einzelfall.

Deswegen haben die Stadt Esslingen, die IHK Region Stuttgart sowie die IHK Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen eine neue Kooperation unterzeichnet, an der sich auch die Handwerkskammer Stuttgart beteiligt. Ziel ist es, beim beschleunigten Fachkräfteverfahren zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen.
„Als Stadt mit 50.000 Arbeitsplätzen sind wir besonders darauf angewiesen, dass die Zuwanderung von Fachkräften effizient und schnell organisiert ist. Nur mit Fachkräften aus dem Ausland können wir zum Beispiel unsere Pflegeheime und unsere Klinik sichern und auch in Zukunft gewährleisten, dass Industrie und Handwerk ausreichend Mitarbeitende finden“, sagt Oberbürgermeister Matthias Klopfer. 

Konkret gibt es bei der IHK inzwischen ein Expertenteam, das sich mit den nötigen Verfahren bestens auskennt: „Wir bieten unseren Mitgliedsbetrieben an, sie umfassend zu beraten“, sagt Christoph Nold, leitender Geschäftsführer der IHK-Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen. Unter anderem geht es dabei um die nötigen Voraussetzungen, die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse oder um die Zusammenstellung der notwendigen Unterlagen. Claus Paal betont: „Ich lege es jedem Unternehmen ans Herz, sich von Anfang an beraten zu lassen. Denn die Verfahren sind extrem kompliziert“, sagt der Präsident der IHK Region Stuttgart.

Diese gemeinsamen Vorbereitungen entlasten nicht nur die Betriebe, sondern auch die zuständigen Behörden. „Wenn alles vollständig und richtig ausgefüllt bei uns eingeht, müssen wir nicht nachfragen und es erspart unseren Kundinnen und Kunden ein mehrfaches Vorsprechen. Das kürzt das Verfahren ab“, sagt Stephanie Gutbrod, die Leiterin des Bürgerservice Einwanderung in Esslingen. Ihre Abteilung startet dann das Anerkennungsverfahren, holt die Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit ein und stellt bei Erfolg die Vorabzustimmung zur Visumerteilung aus.

Weil sich die Fachkräftezuwanderung in den vergangenen Jahren deutlich erhöht hat, gibt es im Esslinger Bürgerservice Einwanderung mittlerweile ein eigenes Sachgebiet für diese Verfahren. Stephanie Gutbrod freut sich jedoch nicht nur wegen der Zeitersparnis über die neue Kooperation. „Wir brauchen die Fachkräfte, wir wollen sie und wir wissen, dass sie eine super Bleibeperspektive haben“, sagt Stephanie Gutbrod, die die Zusammenarbeit als einen weiteren wichtigen Baustein auf dem Weg zur Willkommensbehörde sieht. 

Esslingen ist die erste Kommune im Landkreis Esslingen, die diese Zusammenarbeit mit der IHK unterzeichnet hat. In der Region Stuttgart gibt es mittlerweile rund 15 solcher Kooperationen. Claus Paal freut sich, dass das Projekt einen solchen Anklang findet - zumal er weiß, dass viele Betriebe händeringend nach Fachkräften suchen. „Diese Zusammenarbeit ist nicht selbstverständlich, aber enorm wichtig. Denn wir stehen im internationalen Wettbewerb um Arbeitskräfte.“    

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(Erstellt am 18. September 2024)