Gesprächsgruppe für Angehörige von Menschen mit Demenz

Einmal im Monat können sich Angehörige von Menschen, die an Demenz erkrankt sind, zum Austausch im Mehrgenerationen- und Bürgerhaus Pliensauvorstadt treffen.

Leiterinnen der Gesprächsgruppe

Gertraud Fohrer (links) und Margret Wittner leiten die Gesprächsgruppe im Mehrgenerationen- und Bürgerhaus Pliensauvorstadt.

Die Teilnehmenden der Gruppe kommen so mit anderen in Kontakt und bleiben mit ihren Belastungen im Alltag nicht allein.

Erleichterung, einfach mal durchatmen können – das empfinden die Teilnehmenden oft bei den Treffen der Gesprächsgruppe. „Kaum jemand weiß, was es heißt, eine demenziell erkrankte Person zu pflegen“, sagt Gertraud Fohrer, eine der ehrenamtlichen Leiterinnen der Gesprächsgruppe. „Denn Menschen mit Demenz kommen in der öffentlichen Wahrnehmung kaum vor“, ergänzt Margret Wittner, die ebenfalls als Gruppenleiterin fungiert. Daher können sich viele nicht vorstellen, wie hoch die Belastung für die pflegenden Angehörigen oft ist und die Betroffenen bleiben mit ihren Sorgen allein. Aus ihrem anstrengenden Alltag herauszukommen, ist meistens schwierig –  auch weil sie dann jemand benötigen, der sich in ihrer Abwesenheit um den Pflegebedürftigen kümmert.

Gesprächsgruppe kombiniert mit Demenz-Betreuungsgruppe

„Genau das macht das Angebot der Stadt Esslingen so einzigartig“, sagt Gertraud Fohrer. „Wenn die Gruppe sich jeden ersten Donnerstag im Monat trifft, findet gleich nebenan das Angebot „Schöner Vormittag“ statt.“ „Während sich Betroffene mit Gleichgesinnten austauschen und Kontakte knüpfen können, sind ihre Angehörigen in der Demenz-Betreuungsgruppe gut aufgehoben und werden liebevoll versorgt“, betont Margret Wittner.

Die Gesprächsgruppe haben sie Ende 2019 übernommen, beide bringen langjährige Vorerfahrung zum Thema Pflege mit. Gertraud Fohrer war viele Jahre Geschäftsführerin des Krankenpflegevereins in Oberesslingen und hat sich um eine Gruppe für demenziell Erkrankte gekümmert. Dort hat sich auch Margret Wittner engagiert, die ihre Erfahrungen als Krankenschwester und langjährige Pflegeheimmitarbeiterin einbrachte. Auch damals wurde beiden schon deutlich, wie wichtig der Austausch und ein offenes Ohr für die pflegenden Angehörigen sind.

„Die Teilnehmenden haben sehr viel Bedarf an Beratung und dass ihnen jemand zuhört“, weiß Gertraud Fohrer. „Sie unterstützen sich auch gegenseitig durch Tipps und Informationen.“ „Der Austausch der Angehörigen ist wirklich toll“, erzählt Margret Wittner. „Da treffen sich Menschen mit einem ähnlichen Schicksal, die ja selbst gezwungenermaßen einen großen Erfahrungsschatz aufgebaut haben.“

Die Gruppenleiterinnen unterstützen die Teilnehmenden nicht nur mit einem offenen Ohr, sondern auch mit Beratung und Information zu Entlastungsangeboten sowie welche Unterstützungsmöglichkeiten es seitens der Krankenkassen gibt. Auch die Mitarbeitenden des Pflegestützpunkts der Stadt Esslingen besuchen bei Bedarf die Gesprächsgruppe, um die Teilnehmenden zu ihren Fragen zu beraten.

Informationen und Kontakt

Die Gesprächsgruppe trifft sich an jedem ersten Donnerstag im Monat im Mehrgenerationen- und Bürgerhaus Pliensauvorstadt von 10 bis 12 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos, die nächsten Termine sind am 2. Mai, 6. Juni und 4. Juli. Dann ist Sommerpause bis September. Zeitgleich besteht die Möglichkeit, die an Demenz erkrankten Angehörigen in der benachbarten Demenz-Betreuungsgruppe des Pflegeheimes Pliensauvorstadt betreuen zu lassen. Das Angebot "Schöner Vormittag" kostet 16,50 Euro, ein Fahrdienst ist für 5 Euro möglich. Die Kosten für die Betreuungsgruppe können bei Vorliegen eines Pflegegrades über den Entlastungsbetrag bei der jeweiligen Pflegekasse abgerechnet werden. 

Weitere Informationen sind beim Pflegestützpunkt der Stadt Esslingen unter Telefon 0711 3512 -3219 oder -3220 oder E-Mail: pflegestuetzpunkt@esslingen.de erhältlich.

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(Erstellt am 30. April 2024)