Historische Baumsammlung

Ein Arboretum ist eine Sammlung verschiedenartiger, oft auch exotischer Gehölze. Arbor entstammt dem Lateinischen und heißt Baum.

Das Arboretum in Serach

Geschichte

Die ersten Bäume des Seracher Arboretums wurden bereits im 19. Jahrhundert gepflanzt. Dazu zählen die 170 Jahre alte Blut-Buche und die 150 jährige Stiel-Eiche.

Ein Riesen-Mammutbaum aus den Anfängen des Landgutes musste leider 1985 gefällt werden. Es war einer der Sämlinge aus der Anzucht König Wilhelms I. Dieser bestellte 1864 bei der Königlichen Forstdirektion ein Pfund Mammutbaumsamen, ohne zu wisen, dass dies ca. 100 000 Stück sind. Nachdem an die 8 000 Pflanzen in der Wilhelma unter Glas keimten, lies Wilhelm I. an vielen Stellen im Land die Keimlinge pflanzen, so auch auf dem Landgut Serach.

Durch Beschluss des Gemeinderates wurde 1962 auf dem Gelände des Landguts eine öffentliche Parkanlage im Stile eines Arboretums eingerichtet. Anfänglich war das Forstamt für die Betreuung zuständig. Das neu gegründete Grünflächenamt übernahm ab 1973 die Pflege.

Baumbestand

Es gibt aktuell ca. 50 Baumarten im Seracher Arboretum. Dazu zählen einheimische Bäume wie Winter-Linde, Hainbuche, Feld-Ahorn, Mehlbeere, Eibe, Blut-Buche und Stiel-Eiche ebenso, wie für Botaniker und Dendrologen (altgriechisch dendron, der Baum) interessante Raritäten.

Hier sind z. B. die Ferkelnuss und die Butternuss aus dem östlichen Nordamerika, die Tränen-Kiefer aus dem Himalaya, die Westamerikanische und Ostamerikanische Lärche, Riesen-Mammutbäume aus dem westlichen Nordamerika und der erst seit 1941 bekannte Urweltmammutbaum aus Zentralchina zu nennen.

Das Landgut

Gründung
Das „alte“ Schlösschen Serach, auch altes Palais genannt, wurde 1820 vom damaligen Oberamtsrichter Karl August Georgii als normales Wohnhaus erbaut.

Graf Alexander und der Seracher Dichterkreis
1828 kaufte Graf Alexander von Württemberg (1801 - 1844) das Landgut. Er war der Sohn von Herzog Wilhelm Friedrich, dem Bruder von König Friedrich I. von Württemberg. Neben seinem Amt als Offizier widmete er sich der Dichtkunst. Das Landgut Serach diente ihm als Sommersitz. 1834 ließ er das alte Palais des Landguts erweitern. In dem neuen Salon empfing er namhafte Dichter wie Justinus Kerner, Hermann Kurz, Nikolaus Lenau, Emma Niendorf, Ludwig Uhland und Gustav Schwab. Diese Treffen wurden auch Seracher Dichterkreis genannt. Unter ihm wurde 1843 ein Wohngebäude mit Stallungen, das “Schweizerhaus”, für den Gärtner gebaut. 1844 starb Alexander.

Wechselnde Besitzer
1853 wurde das Landgut von dem Prinzen Felix von Hohenlohe-Öhringen gekauft, der es weiter ausbaute. Er ließ das Fremdenhaus, auch Villa oder Gästehaus genannt, als zweistöckiges Wohnhaus erbauen. Auch das 1853 errichtete Kastellanhaus geht auf seine Bautätigkeit zurück. Es beherbergte eine Wohnung, eine Remise und Stallungen. 1864 verkaufte er das Anwesen. In den folgenden Jahrzehnten wechselten die Besitzer mehrfach. In der Zeit um die Jahrhundertwende hatte das Landgut seine größte Flächenausdehnung erreicht, 1905 wies das Grundbuch 56 Einträge der Familie Cotta rund um das Schlösschen auf. 1928 erwarb Otto Kern, Kaufmann aus Esslingen, das Schlösschen. Ein Teil der Gärten wurde zum heutigen Arboretum.

Anfahrt

Besucher erreichen das Arboretum mit dem Bus, Linie 111, Ausstieg Haltestelle Schulzentrum Nord (Alexanderbuckel) dann dem beschilderter Fussweg über eine Hangwiese folgend.

Wanderer erreichen das Arboretum im Verlauf des Esslinger Höhenwegs, indem sie der Beschilderung folgen.

Mit dem Pkw über Hohenkreuz, Barbarossastraße abzweigen in den Schlösslesweg, bis zum kleinen Parkplatz bei Hausnummer 41.

Das Arboretum im Berkheimer Wald

Baumbestand

Die Fläche wurde in den 1970er Jahren als Lehrsammlung für die Forstwirtazubis angelegt und liegt am Arboretumsweg. Noch heute lernt der Nachwuchs dort, wie die heimischen Bäume und Sträucher zu unterscheiden sind. Mehr als 70 verschiedene Arten sind auf der etwa 0,5 Hektar großen Fläche angepflanzt. Seit etwa 15 Jahren wird die Fläche erweitert, um den Pflanzen mehr Platz zu geben. Allerdings sollen die Bäume gar nicht zu groß werden - schließlich müssen die Lehrlinge noch an die Äste und Blätter kommen.

Wer will, kann sein eigenes Wissen testen - kleine Tafeln an den Bäumen und eine Übersichtsliste helfen bei der Lösung.

Unter einem Riesen-Mammutbaum lädt eine Bank zum Erholen ein, direkt daneben wächst  eine eher seltene Hemlocktanne. Auch japanische Lärche, Gingko, Tulpenbaum und Nordmanntanne sind nicht so häufig im heimischen Wald zu finden.

Wer den „Baum des Jahres 2024“, die Echte Mehlbeere, kennenlernen möchte, findet diesen ebenfalls im Arboretum vor. Im Herbst ist der Baum gut an seinen leuchtend roten Beeren zu erkennen. Gut möglich, dass die Mehlbeere in Zukunft öfter im Stadtwald zu sehen ist, denn der Baum mag es warm und kommt auch mit der zunehmenden Trockenheit gut zurecht.

Anfahrt

  • Der 113er Bus bringt Sie in die Jakobstraße, folgen Sie der Jakobstraße ortsauswärts.
  • Mit dem Auto fahren Sie bis zum Parkplatz Jakobstraße. Zu Fuß folgen Sie der Jakobstraße noch ein kleines Stück, bis Sie links in einen Waldweg mit Schranke einbiegen können. 
  • Von diesem Waldweg zweigt der Arboretumsweg rechts ab.

Impressionen

Das Arborteum Serach im Herbst
Ein Naturweg führt durch den lichten Wald des Arboretums in Berkheim
Weg durch das Arboretum im Stadtwald Berkheim
Aussichtsbank im herbstlichen Arboretum Serach
Das Arboretum Serach im Herbst
Das Arborteum im Mai, mit Sitzbank und Mammutbaum
Waldwiese mit Bienenstöcken im Arboretum Berkheim
Waldwiese mit Bienenstöcken im Arboretum Berkheim
Infotafel Arboretum Berkheim, Baumverzeichnis
Infotafel Arboretum Berkheim, Baumverzeichnis

Stadt Esslingen am Neckar

Grünflächenamt

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Ritterstraße 17
73728 Esslingen am Neckar
Telefon 0711 3512-2686
Führungen im Baumlehrgarten
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