Bad mit Geschichte ist fit für die Zukunft

Nach einer umfassenden Sanierung wird das Merkel'sche Schwimmbad wieder eröffnet - zunächst für Schulen und Vereine. Bis Herbst werden noch einige Restarbeiten erledigt, dann kommen alle Badefans zum Zug.

Sportbecken im Merkel'schen Schwimmbad
©Anita Krämer

118 Jahre nach seiner Eröffnung hat das Merkel’sche Schwimmbad den Sprung in die Moderne geschafft: Für 12,5 Millionen Euro wurden in den vergangenen anderthalb Jahren Technik, Barrierefreiheit und Energieeffizienz fit für die Zukunft gemacht. Ab kommenden Montag werden Schulen und Vereine schon in den Genuss des sanierten Sport- und Lehrschwimmbeckens kommen. Für alle anderen Badefans öffnen sich im September zum ersten Mal die Türen – bis dahin wird noch am Sauna- und Eingangsbereich gearbeitet. Der Bund hat die gesamte Maßnahme mit rund 5,6 Millionen Euro gefördert.

Bädersanierung abgeschlossen

„Mit dem heutigen Tag setzen wir ein starkes Signal: Entgegen dem bundesweiten Trend machen wir nicht mit beim Bädersterben, sondern investieren in die Modernisierung und den Erhalt unserer kommunalen Schwimmbäder“, sagt Oberbürgermeister Matthias Klopfer. Bei der feierlichen Übergabe der Schwimmbecken an die Vereine und Schulen ergänzte Erster Bürgermeister Ingo Rust: „Damit haben wir unser ehrgeiziges Projekt, alle Esslinger Bäder innerhalb von wenigen Jahren auf den neuesten Stand zu bringen, erfolgreich abgeschlossen.“
Stadtwerke-Geschäftsführer Jörg Zou erinnerte in seinem Grußwort daran, dass bereits Generationen von Esslingerinnen und Esslingern im Merkel’schen Schwimmbad ihre ersten Schwimmversuche unternommen, das Element Wasser kennengelernt und auch Freundschaften geschlossen haben. Dank der Runderneuerung steht einer Fortsetzung dieser Tradition nichts mehr im Wege.

Hell, warm und modern präsentiert sich das kaum mehr wieder zu erkennende Sportbecken aus den 1960er-Jahren. Eine Edelstahlverkleidung ersetzt die Fliesen, die Tribüne ist Sitzstufen gewichen. Auf diesen können sich die Gäste aufwärmen - so wie auch auf den neuen großzügigen Bänken unter den erhalten gebliebenen Buntglasscheiben. Dank einer vorgehängten Fassade wurde an dieser Stelle nicht nur die Energieeffizienz entscheidend verbessert, sondern auch wesentlich mehr Aufenthaltsfläche geschaffen. Sprungtürme und Startblöcke wurden erneuert, Decken und Bodenbeläge komplett getauscht. Auch das angrenzende Lehrschwimmbecken besteht nun aus Edelstahl, hat eine neue Decke, neue Bodenbeläge sowie Wärmebänke erhalten. Deutlich komfortabler ist, dass bei beiden Becken der Wasserspiegel direkt mit der Oberkante abschließt. „Die Schulen erhalten bessere Möglichkeiten für den Sportunterricht, Vereine können ihre Angebot erweitern“, sagte Jörg Zou.

Schwerpunkt Technik

Während diese Modernisierungen unübersehbar sind, befindet sich im Verborgenen – nämlich neben und unter dem Becken -  das eigentliche Herzstück der Sanierung. Die alten Wassertanks wurden demontiert und durch moderne Anlagen ersetzt. Die Kreisläufe aller fünf Becken im Merkel’schen Bad wurden erneuert. Acht Kies- und Aktiv-Kohle-Filter bereiten das Wasser auf. „Dadurch haben wir jetzt nicht nur eine Wasserqualität auf Topniveau, sondern sparen auch rund neun Tonnen CO2 und knapp 20.000 Euro Betriebskosten pro Jahr“, sagte Erster Bürgermeister Ingo Rust, der die Sanierung der Esslinger Bäder seit rund acht Jahren federführend geleitet hat. 

Das Wasser, mit dem die Filter gereinigt werden, wird separat aufbereitet und kann anschließend vom Grünflächenamt als Gießwasser genutzt werden. „Die Erneuerung der Technik war neben den Arbeiten im Sportbad mit Abstand am aufwendigsten“, berichtete Projektleiter Phillip Kopper. Zudem sei der Brandschutz an vielen Stellen durch entsprechende Türen, Verglasungen, Rauchmelder, Fluchtwege oder Leitungen entscheidend verbessert worden.
„Ein wichtiges Teilvorhaben – gerade für uns als Stadtwerke – war es, das historische Jugendstilbad und das Sportbad als Gesamtanlage nachhaltig mit Energie zu versorgen“, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Jörg Zou. So ist das Bad an das Wärmenetz der Stadtwerke angeschlossen und verfügt über ein Blockheizkraftwerk. Zudem soll in Zukunft eine Photovoltaikanlage auf dem Dach Ökostrom produzieren.

Restarbeiten bis September

Während der Schul- und Vereinsbetrieb bereits startet, stehen letzte Arbeiten im Eingangs- und Saunabereich an. Die Kassen und Drehkreuze wurden aus der historischen Jugendstileingangshalle entfernt, sodass dieser Bereich wieder wirken kann wie vor hundert Jahren. Stattdessen kann in Zukunft im ehemaligen Bistrobereich gezahlt werden. Durch neue Aufzugsanlagen ist nun auch der Saunabereich barrierefrei erreichbar. Die dortige Gastronomie wurde ebenfalls etwas verlagert und bekommt mehr Platz.
Das Merkel’sche Schwimmbad sei dabei mehr als nur ein Ort der Entspannung oder eine Sportstätte, wie Oberbürgermeister Matthias Klopfer betont: „Es ist ein Ort für Begegnung, Integration und Bildung, der insbesondere unseren Schulen, Vereinen und der Jugend zugutekommt.“     

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(Erstellt am 27. März 2025)