Dicker Turm: Sanierung in vollem Gange
Bis Sommer 2025 wird der Turmsaal grundlegend modernisiert. Anschließend steht er Bürgerinnen und Bürgern wie auch Unternehmen und Vereinen wieder zur Verfügung.
Kaum war die Sanierung der Fassade am Neuen Rathaus im November abgeschlossen, begann die Stadtverwaltung mit den Arbeiten am nächsten Esslinger Wahrzeichen: Bis Sommer erneuert die Stadt den Turmsaal des Dicken Turms. Bereits seit mehr als 800 Jahren thront dieser über Esslingen - und wird den Bürgerinnen und Bürgern nun in wenigen Monaten wieder zugänglich sein.
Möglich gemacht wird die grundlegende Sanierung des Dicken Turms auch durch Spendengelder. Das funktioniert dabei nach dem „50:50-Modell“: Die eine Hälfte der Baukosten wird durch Spenden getragen, etwa vom Burgverein, den Turmwächtern oder Einzelpersonen. Die andere Hälfte sowie mögliche Baukostensteigerungen werden von der Stadt Esslingen übernommen. „Damit ist die Sanierung des Dicken Turms ein Paradebeispiel für bürgerschaftliches Engagement, das wir als Stadt wirklich zu schätzen wissen“, freut sich Erster Bürgermeister Ingo Rust. Investiert werden insgesamt rund 920.000 Euro.
Barrierefrei, modern und energiesparend
Nachdem die kleinere Burgstube, die rund 50 Gästen Platz bietet, bereits Ende 2020 erneuert wurde, konzentrieren sich die Arbeiten nun auf den großen Turmsaal innerhalb des hölzernen Aufbaus an der Spitze des Dicken Turms. „Im letzten Jahr haben wir den alten Turmsaal bereits weitgehend entkernt“, berichtet Projektleiter Philipp Kopper. „Die alten Bodenbeläge und die Einbauten aus den 70er Jahren haben wir ausgebaut, sodass der Turmsaal nun komplett freigelegt ist.“
Geplant sind in den kommenden Monaten grundsätzliche Umbauten wie auch energetische Optimierungen. So erhält der Turmsaal in nächster Zeit eine zusätzliche Treppe und einen weiteren Aufzug. „Mit diesem zusätzlichen Rettungsweg erfüllen wir die Vorgaben des Brandschutzes und schaffen durch den Lift gleichzeitig einen barrierefreien Zugang“, erklärt der Projektleiter.
In einem weiteren Teil des achteckigen Turmsaals entsteht ein gut ausgestatteter Cateringbereich. Dieser kann durch die im Dicken Turm tätigen Caterer künftig bei Veranstaltungen zur Bewirtung der Gäste genutzt werden. Die weiteren Bereiche des Turmsaals erhalten Landhausdielen als Boden und einen frischen Anstrich - und werden später ähnlich ausgestattet sein wie die bereits sanierte Burgstube.
Ein weiterer, wichtiger Aspekt der anstehenden Arbeiten: Der Austausch der vielen Fenster, der den Dicken Turm energetisch optimieren soll. „Denn ein großer Teil der Außenwände des Turmsaals besteht aus Fensterflächen“, erklärt Philipp Kopper. „Neue, denkmalgerecht ausgewählte Isolierglasfenster sorgen in Zukunft dafür, dass der Energieverbrauch des historischen Gebäudes deutlich sinkt.“ Zusätzlich wird auch die Infrastruktur grundlegend modernisiert: Von neuer Elektrotechnik über neue Beleuchtung und IT-Infrastruktur bis hin zum Glasfaseranschluss entsteht im Turmsaal ein zeitgemäßer Veranstaltungsraum.
Insbesondere für die Arbeiten an den Fenstern wird voraussichtlich im Mai und Juni ein Außengerüst benötigt. Während dieser Zeit ist das beliebte Fotomotiv über den Dächern der Stadt also eingerüstet. „Spätestens dann werden alle Esslingerinnen und Esslinger sehen, dass sich im Dicken Turm etwas tut“, blickt Projektleiter Philipp Kopper voraus.
Ab Herbst buchbar
Erster Bürgermeister Ingo Rust jedenfalls ist sich bereits sicher: „Dank dieser Arbeiten wird unser Wahrzeichen zu einem im wahrsten Sinne des Wortes herausragenden Veranstaltungsort. Zum einen erhalten unsere Bürgerinnen und Bürger einen einzigartigen Ort für Hochzeiten oder runde Geburtstage. Zum anderen wird Esslingen durch den erneuerten Dicken Turm, das Neckar Forum und das wiedereröffnete Leonardo Hotel auch als Standort für Kongresse und Unternehmensveranstaltungen gestärkt.“
Nach der geplanten Fertigstellung im Sommer kann der frisch sanierte Turmsaal voraussichtlich ab dem vierten Quartal 2025 angemietet werden. Und dass die Vorfreude auf den neuen Veranstaltungsraum groß ist, belegen die vielen Anfragen, die die Stadt Esslingen bereits jetzt dazu erhält.
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