Sportentwicklungsplanung in Esslingen
Wie kann die Stadtverwaltung den Esslinger:innen optimale Rahmenbedingungen für Sport und Bewegung bieten – egal ob sie im Verein Sport treiben oder am Neckarufer radeln wollen?
Steffen Schmid, Abteilungsleiter Sport und Bürgerengagement, erklärt im Gespräch wie dies mit der Sportentwicklungsplanung erreicht werden soll.
Was versteht man unter Sportentwicklungsplanung?
Wir wollen erfassen, wie die Menschen in Esslingen Sport treiben und wie Sport und Bewegung organisiert sind. Dabei beachten wir nicht nur Sportvereine, sondern auch Skateplätze, genauso wie Wandern im Weinberg oder Radfahren am Neckarufer. Wir berücksichtigen sowohl den freien als auch den organisierten Sport.
Die Sportentwicklung ist also ein zielgerichtetes, methodisches Vorgehen, um die Rahmenbedingungen für Sport und Bewegung in Esslingen zu gewährleisten und zu optimieren. Das Sportverhalten und die Organisationsstruktur dienen als Entscheidungsgrundlage für die weiteren Maßnahmen.
Wie kommen Sie an die notwendigen Informationen?
Im ersten Schritt planen wir eine Bevölkerungsumfrage, die baldmöglichst starten soll. So finden wir heraus, wie in Esslingen Sport und Bewegung betrieben werden. Wenn wir das „wie“ haben, können wir ableiten, welche Verbesserungen es braucht. Beispielsweise ob mehr Sportstätten nötig sind, ob sie modernisiert werden müssen oder ob es mehr Sportmöglichkeiten im öffentlichen Raum braucht.
Bei der repräsentativen Befragung werden Esslingerinnen und Esslinger nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie organisiert, frei oder gar keinen Sport machen. Da Vereine eine besondere Struktur haben, befragen wir diese zusätzlich separat, um beispielsweise Informationen zu Größe, Angebotsspektrum und in welchen Sportstätten sie aktiv sind, zu erfassen. Spätestens im kommenden Frühjahr sollen die Ergebnisse der Befragung vorliegen.
In einem zweiten Schritt schauen wir uns ab November alle Esslinger Sportstätten an, sowohl die Sporthallen, als auch die Freisportanlagen. Haben wir genügend Sportstätten in Esslingen und wenn nein, können wir die Auslastung optimieren? Diese Sportstättenbeobachtung wird etwa ein Jahr in Anspruch nehmen, da wir sowohl in den Winter- als auch in den Sommermonaten vor Ort gehen werden, um Daten zu sammeln. Der Sportausschuss hat uns zudem beauftragt, nicht nur die städtischen Sportstätten zu analysieren, sondern auch diejenigen, die den Vereinen gehören. Das ist natürlich eine Mammutaufgabe: Jede Sporthalle, jedes Hallendrittel, jeder Gymnastikraum wird untersucht, mit dem Tagesablauf, wer zu welcher Uhrzeit, mit wie vielen Leuten drin ist. Die Auswertung liegt – wenn alles gut läuft – im Herbst kommenden Jahres vor.
Steffen Schmid, Abteilungsleiter Sport und Bürgerengagement
Welche Schritte sind noch geplant?
Wenn die Befragungen und die Sportstättenbeobachtung gestartet sind, wollen wir ein Leitbild für die Sportentwicklungsplanung erstellen. Corona hatte leider verhindert, dass wir damit beginnen konnten. In dem Leitbild geht es unter anderem darum, wofür der Esslinger Sport steht. Steht er für Integration durch Inklusion, steht er für besonders hochkarätige Leistungssportarten? Welche Ziele wollen wir mit dem Sport erreichen?
Büro des Oberbürgermeisters