Ein weiterer Schritt zur Willkommensbehörde
Ein Großteil der offenen Anträge im Bürgerservice Einwanderung ist mittlerweile abgearbeitet. Nun konnte sogar das eigens gebildete „Rückstau-Team“ aufgelöst werden.
Von langen Schlangen vor der Tür und unzufriedenen Besucher:innen hin zu einer effizienten Vorzeigebehörde: In den vergangenen eineinhalb Jahren hat der Bürgerservice Einwanderung nahezu eine 180-Grad-Wende hingelegt. Verzeichnete die Anlaufstelle im Behördenzentrum noch im April 2023 über 3.200 offene Anträge, konnte sie diese Zahl mittlerweile stark reduzieren. Im Team Asylrecht sind aktuell 370 Anträge offen, im allgemeinen Ausländerrecht noch 580. „Damit befinden wir uns inzwischen wieder auf einem gewöhnlichen Niveau“, erklärt Marius Osswald, Leiter des Amts für Soziales, Integration und Sport. Nur im Team Erwerbstätigkeit besteht noch Aufholbedarf, hier liegen noch rund 1.200 offene Anträge vor.
Dank des Kraftakts über die vergangenen Monate hinweg konnte nun sogar das sogenannte „Rückstau-Team“ aufgelöst werden. Seit dem vergangenen Jahr waren vier Mitarbeitende ausschließlich damit beschäftigt, die tausenden offenen Anträge abzuarbeiten. Aufgrund ausgefallener Termine während der Corona-Pandemie, mehr Zuwanderung aus Drittstaaten sowie zahlreicher Änderungen im Ausländerrecht war in der Vergangenheit der Arbeitsaufwand im Bürgerservice Einwanderung gestiegen. Zusammen mit unbesetzten Stellen aufgrund fehlender Fachkräfte führte dies zu einem großen Antragsrückstau.
Leistungsfähige Abteilung
So ist der Bürgerservice Einwanderung der Stadt Esslingen unter anderem für Aufenthaltsgenehmigungen, Asylangelegenheiten, Arbeitsgenehmigungen, Familiennachzug und Ausweisangelegenheiten von Ausländerinnen und Ausländern zuständig. Entsprechend absolvierten die Mitarbeitenden des Bürgerservices im vergangenen Jahr knapp 41.000 persönliche Vorsprachen, hinzu kamen etwa 4.500 Anfragen über das digitale Kontaktformular.
Aufgrund dieser vielfältigen Aufgaben und der hohen Belastung wurden mit dem neuen Doppelhaushalt 11,5 weitere Stellen geschaffen. Zudem startete der Bürgerservice Einwanderung eine Qualifizierungsoffensive für die Mitarbeiter:innen und bezog neue Räume, die mehr Kapazitäten für Sprechstunden bieten. „Nicht zu vergessen ist der tolle Zusammenhalt im Team, ohne den wir diese großen Herausforderungen sicherlich nicht bewältigt hätten“, berichtet Abteilungsleiterin Stephanie Gutbrod. Heute sind in ihrem Team 33 Mitarbeitende tätig.
Digitalisierung als Helfer
Um die Verfahren, bei denen es häufig um existentielle Entscheidungen geht, schnellstmöglich zu bearbeiten, greift der Bürgerservice Einwanderung auch auf digitale Helfer zurück. So wurden beispielsweise ein Online-Kontaktformular, das die Kommunikation zentralisiert, sowie ein digitales Tool zur Terminbuchung eingerichtet. „Zusammen mit der offenen Sprechstunde hat sich die Situation für die Antragstellenden damit deutlich verbessert“, bilanziert Marius Osswald. „Inzwischen können wir pro Woche vier Mal so viele elektronische Aufenthaltstitel ausgeben wie noch vor zwei Jahren.“
Doch damit nicht genug: Um die Effizienz des Bürgerservices Einwanderung weiter zu erhöhen, wird die Digitalisierung der Anträge und der anschließenden Bearbeitung kontinuierlich vorangetrieben. Auch interne Schulungen und die geplante Ausweitung der Sprechstunden für Arbeitgeber:innen sollen den Bürgerservice Einwanderung weiter in Richtung einer leistungsfähigen Willkommensbehörde entwickeln.
Büro des Oberbürgermeisters