Wie es um den Breitbandausbau steht
Rund drei Viertel der Esslinger Haushalte haben bereits schnelles Internet. Doch aktuell stockt der weitere Ausbau durch die Telekommunikationsunternehmen.
Der allgegenwärtige Fachkräftemangel, steigende Baukosten und das hohe Zinsniveau machen sich auch beim Breitbandausbau in Esslingen bemerkbar. Kein Telekommunikationsunternehmen hat aktuell einen weiteren Breitbandausbau im Stadtgebiet angekündigt. Ein wirtschaftlicher Ausbau sei unter den derzeitigen Bedingungen nicht möglich, so die Begründung der Telekommunikationsunternehmen.
Deshalb stimmt sich die Stadtverwaltung derzeit mit dem Zweckverband Breitband und den Unternehmen ab, um eine gangbare Lösung aus der aktuellen Situation zu finden und den Glasfaserausbau im Stadtgebiet weiter voranzubringen. Auf Beschluss des Verwaltungsausschusses des Gemeinderats war Esslingen bereits 2019 dem Zweckverband beigetreten. Dessen erklärtes Ziel ist es, bis 2030 allen Betrieben und 90 Prozent der privaten Haushalte einen Glasfaseranschluss zur Verfügung zu stellen.
Förderantrag wurde abgelehnt
Bereits 2023 hat die Stadt Esslingen einen entsprechenden Förderantrag für den Glasfaserausbau in Esslingen gestellt, dieser wurde jedoch abgelehnt. Zwar sind in Esslingen etwa 40 Prozent der Adresspunkte prinzipiell förderfähig. Da Esslingen aber bereits ein gut ausgebautes Kabelnetz besitzt, werden die begrenzten Fördermittel bevorzugt an den bislang schlechter versorgten ländlichen Raum vergeben.
n Fördermitteln zu verbessern, hat der Ausschuss für Technik und Umwelt des Esslinger Gemeinderats auf Anraten der Stadtverwaltung deshalb beschlossen, künftige Anträge lediglich für die Stadtteile Hegensberg, Liebersbronn und Sirnau zu stellen, deren Bandbreite bislang vergleichsweise gering ist.
Esslingen im Mittelfeld
Aktuell verfügen zwar bereits über drei Viertel (75,6 Prozent) der Haushalte im Esslinger Stadtgebiet über schnelles Internet mit 1.000 Megabit pro Sekunde und mehr. Dazu trägt allerdings vor allem das gut ausgebaute Netz für Kabelfernsehen bei, das ebenfalls hohe Internetgeschwindigkeiten ermöglicht. Der Anteil an Glasfaseranschlüssen liegt hingegen nur bei 16,4 Prozent, sie sind bislang vorwiegend in Gewerbegebieten und Teilen der Innenstadt verfügbar.
Im Vergleich mit anderen Städten in der Region Stuttgart liegt Esslingen damit im Mittelfeld. Führend sind die Städte Ludwigsburg mit einer Glasfaserversorgung der Haushalte von 93,6 Prozent, Kornwestheim mit 90,1 Prozent und Fellbach mit 77,7 Prozent. Der Ausbaustand der Landeshauptstadt Stuttgart liegt derzeit bei 23,2 Prozent. Schlusslichter bilden die Städte Eislingen/Fils mit 5,5 Prozent, Schorndorf mit 5,2 Prozent und Waiblingen mit 2,7 Prozent.
Die durchschnittliche Glasfaserversorgung in Baden-Württemberg liegt derzeit bei 18,3 Prozent. Das Land liegt damit im Ländervergleich auf den hinteren Rängen. Führend sind Hamburg mit 64,8 Prozent und Schleswig-Holstein mit 55,3 Prozent. Deutschlandweit liegt der Ausbaustand derzeit bei 28,2 Prozent.
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