Tausende Leuchten und eine große Aufgabe
Die Esslinger Straßenbeleuchtung wird Schritt für Schritt erneuert. Mittlerweile hat das Team des Tiefbauamts bereits 23 Schaltbezirke auf Vordermann gebracht.
Reinhard Orendt, Gabriele Medding, Karsten Bonarewitz, Daniela Bäuerle und Abteilungsleiter Johannes Böhrsch (v.l.n.r.)
Über das ganze Jahr 2023 hinweg folgte eine Schlagzeile auf die nächste: „Straßenbeleuchtung ‚Im Köpfen‘ wird saniert“, hieß es Ende März. Im Mai folgte eine „Erneuerung des Elektroverteilers“. Einen Monat später musste der „Schaltschrank in Serach ausgetauscht“ werden. Und im Juli kündigte die Stadt Esslingen an: „Die Straßenbeleuchtung in Hohenkreuz wird saniert“.
Wieso sich die Baustellen an der Esslinger Beleuchtung in letzter Zeit häufen, was dahintersteckt und wie es weitergeht, berichtet Johannes Böhrsch im Interview. Seit einigen Jahren ist der Ingenieur im Tiefbauamt der Stadt Esslingen mit seinem Team für die Verkehrsausstattung verantwortlich. Darunter fallen neben Ampeln oder Zebrastreifen auch alle rund 12.000 Leuchten im Esslinger Stadtgebiet.
Herr Böhrsch, wieso muss die Beleuchtung vielerorts saniert werden?
Da muss ich etwas ausholen. In den 1950er Jahren wurden in Esslingen die ersten Straßenleuchten errichtet. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten wurde die Straßenbeleuchtung stark ausgebaut. 1990 wurde diese Infrastruktur allerdings an die Neckarwerke, die heutige EnBW, verkauft – und erst seit einigen Jahren ist die Straßenbeleuchtung wieder im Besitz der Stadt. In der Zeit davor wurde nicht nennenswert in die Beleuchtung investiert.
Wie ist die Esslinger Straßenbeleuchtung aufgebaut?
Momentan haben wir insgesamt 131 Schaltbezirke. Diese decken sich jedoch nicht mit den einzelnen Stadtteilen, sondern verlaufen auch über deren Grenzen hinweg. All diese Schaltbezirke sind wiederum in mehrere Schaltkreise aufgeteilt. Die älteren Bezirke haben jeweils etwa drei Schaltkreise. So kommen wir im ganzen Stadtgebiet auf mehrere hundert Schaltkreise. Ausgehend von einem Schaltschrank werden in solchen Schaltkreisen die umliegenden Straßen und Wege mit Strom für die Beleuchtung versorgt.
Wie würden Sie den heutigen Zustand beschreiben?
Das ist teilweise schwer zu sagen. Gerade aus früheren Jahren liegt keine Dokumentation vor, wo welche Kabel verlegt wurden oder wo genau sie unter der Erde liegen. Daher arbeiten wir kontinuierlich an einer Bestandsaufnahme und -analyse der gesamten Esslinger Straßenbeleuchtung, um sie Stück für Stück zu erneuern.
Dank dieser akribischen Untersuchungen haben wir einige Fortschritte erzielt. Zu Beginn waren lediglich acht Schaltbezirke voll und ganz in Ordnung. Inzwischen sind es schon 23 – und bei vielen weiteren wissen wir bereits, wo wir ansetzen müssen. Klar ist aber auch: Die Sanierung der Straßenbeleuchtung wird uns noch einige Jahre beschäftigen.
Wo und wie wird die Beleuchtung erneuert?
Grundsätzlich konzentrieren wir uns auf Schaltbezirke und Schaltkreise, die dringend saniert werden müssen. So sind wir in den letzten Monaten vor allem im Esslinger Norden aktiv gewesen, weil dort an der Beleuchtung bereits Defekte aufgetreten sind.
Allerdings hat das wenig mit „Glühbirnen tauschen“ zu tun. In Hohenkreuz haben wir auf einer Länge von zwei Kilometern Wege aufgegraben, um neue Leitungen und Masten zu installieren. Und wo es möglich ist, teilen wir die mitunter sehr verzweigten Schaltbezirke weiter auf, um die Leitungslängen zu verkürzen und so die elektrischen Sicherheitswerte einhalten zu können.
Verliert man da nicht den Spaß an der Arbeit?
Ganz und gar nicht! Das liegt vermutlich an meiner Art als Ingenieur: Ich sehe gerne, wie etwas Neues entsteht, wie wir Schritt für Schritt vorankommen. Und ich freue mich über jeden erneuerten Schaltbezirk, von dem die Esslinger Bürgerinnen und Bürger profitieren. Außerdem sind wir ein starkes Team, das jeden Tag daran arbeitet, die elektrischen Anlagen sicher und zukunftsfähig zu machen.
Welche Schaltbezirke stehen denn als nächstes an?
Sobald wir mit der Erneuerung der Straßenbeleuchtung in Hohenkreuz fertig sind, starten wir im Lerchenäcker in Oberesslingen. Dort ist der Zustand der Beleuchtung aber besser, als wir vermutet haben. Daher müssen wir lediglich einen Schaltschrank austauschen und einen kleinen Bereich eines Fußwegs aufgraben, ohne die Beleuchtung eines größeren Bereichs über längere Zeit hinweg abschalten zu müssen. Zudem starten wir in diesem Jahr mit der Erneuerung rund um die Bärenwiesen in Serach.
Büro des Oberbürgermeisters
Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Amtsleitung
Pressesprecherin