Beim Rad- und Fußverkehr auf dem richtigen Weg

Von der Fahrradstraße über die barrierefreie Altstadt bis hin zu den Schulwegeplänen: Esslingen fördert die umweltfreundliche Mobilität und wird dafür von der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußverkehrsfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Verkehrsminister Winfried Hermann übergibt die Auszeichnung an Bürgermeister Hans-Georg Sigel und Teresa Engal

Es war eine besondere Auszeichnung, die Bürgermeister Hans-Georg Sigel und Dr. Teresa Engel, Leiterin der Stabsstelle Mobilität, zuletzt entgegennehmen durften: Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann zeichnete die Stadt Esslingen für ihre Förderung des Rad- und Fußverkehrs aus. Damit ist Esslingen eine von insgesamt 32 Kommunen aus Baden-Württemberg, die die sogenannte Qualitätsstufe der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußverkehrsfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW) erreicht haben.

Mit der Qualitätsoffensive unterstützt die AGFK-BW Bestrebungen der Mitgliedskommunen, ihren Fuß- und Radverkehr zu fördern. Um die Qualitätsstufe zu erreichen, mussten Kriterien in unterschiedlichen Bereichen erfüllt werden – dabei reicht das Spektrum vom politischen Rückhalt in der Kommune bis hin zu greifbarer Infrastruktur.

Die Stadt Esslingen hat besonders gut im Bereich Mentalitätswechsel abgeschnitten: Verwaltung und Politik setzen sich mit hohem Engagement dafür ein, die Mobilität umweltfreundlicher zu gestalten. So nutzt Esslingen den rechtlichen Rahmen, um experimentierfreudig attraktivere Lösungen für den Fuß- und Radverkehr zu finden. Durch Einbahnstraßen, die für den Radverkehr in Gegenrichtung freigegeben werden, durch Umweltspuren und den Verkehrsversuch der Fahrradzone wird dies unter Beweis gestellt. Besonders hervorzuheben ist des Weiteren die Einrichtung einer Fahrradstraße. 
Zudem wurde eine Bestandsaufnahme des kompletten Fuß- und Radwegenetzes abgeschlossen und ab Ende 2024 das bisherige Radverkehrskonzept zu einem integrierten Rad- und Fußverkehrskonzept ausgeweitet. Dies ist eine wichtige Basis für alle künftigen Planungen – auch wenn es darum geht, die Situation weiter zu optimieren. Verbesserungsbedarf gibt es zum Beispiel bei den Wartezeiten an Ampeln oder bei Konflikten auf gemeinsam genutzten Rad- und Fußwegen.

Es wurde aber schon jetzt einiges dafür getan, dass das Radfahren in Esslingen attraktiv ist: Abstellmöglichkeiten für Räder in der Innenstadt können über eine digitale Karte leicht gefunden, Schäden an Wegen über den Mängelmelder kommuniziert werden. Und es wurden, wie bereits beschrieben, neue Verkehrslösungen eingerichtet.
Fußgängerinnen und Fußgänger profitieren hingegen besonders von der barrierefreien Altstadt und davon, dass viele Querungen zu Gunsten der Barrierefreiheit umgebaut werden – indem der Bordstein zum Beispiel für den Rollstuhl abgesenkt wird, es zugleich einen erhöhten Bordstein gibt, der für blinde Personen eine wichtige Orientierungshilfe ist. 
Eingeflossen in die Bewertung sind auch Maßnahmen wie die Schulwegpläne für Grundschulen, Fortbildungen zu nachhaltiger Mobilität, interne und externe Vernetzungen und vieles mehr.

„Wir sind stolz, als eine der ersten Kommunen in Baden-Württemberg mit der Qualitätsstufe ausgezeichnet zu werden“, sagt Dr. Teresa Engel. „Das zeigt, dass sich unsere Bemühungen für umweltfreundliche Mobilität auszahlen. Dies motiviert uns möglichst komfortable Verkehrswege für den Fuß- und Radverkehr voranzutreiben, um in Esslingen bis zum Jahr 2040 Klimaneutralität zu erreichen.“ Verkehrsminister Winfried Hermann betont: „Die ausgezeichneten Kommunen in Baden-Württemberg zeigen, wie attraktive, sichere und klimafreundliche Rad- und Fußwege in städtischen und ländlichen Regionen aussehen können. Sie setzen mit ihrem Engagement neue Maßstäbe in der Verkehrs- und Stadtplanung.“             

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