Zehn Radprojekte in zwölf Monaten

Von A wie Abstellmöglichkeiten bis Z wie Zweirichtungsradweg: Die Stadt Esslingen stärkt kontinuierlich ihre Radinfrastruktur.

Neuer Radweg an der Zeppelinstraße

Das Ziel ist klar: Bis zum Jahr 2040 will die Stadt Esslingen Klimaneutralität erreichen. Ein wichtiger Baustein in diesem Zusammenhang ist die umweltfreundliche Mobilität - sich also zu Fuß, per Rad oder mit dem ÖPNV innerhalb Esslingens zu bewegen.

Damit möglichst viele Bürgerinnen und Bürger in ihrem Alltag das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen können, stärkt die Stadt Esslingen kontinuierlich ihre Radinfrastruktur. Das zeigt sich etwa an den folgenden zehn größeren und kleineren Projekten aus den letzten zwölf Monaten:

1. Zeppelinstraße

Im Frühjahr entstand auf der Rampe von der Zeppelinstraße zur Dieter-Roser-Brücke ein neuer Zweirichtungsradweg. Dieser schafft eine sichere Verbindung vom Neckartalradweg in Richtung Körschtal. Mit einer Breite von drei Metern führt der neue Radweg auf der rechten Seite der Rampe bergauf und ist baulich durch einen Bordstein von der Fahrbahn getrennt. So können in Zukunft Konflikte zwischen dem Kfz- und LKW-Verkehr und dem Radverkehr reduziert werden.

2. Bahnhof Oberesslingen

Vergleichsweise kleiner, dennoch oftmals gewünscht: In der vergangenen Woche senkte die Stadt Esslingen den Bordstein der Indexstraße auf Höhe des Eingangs zur Bahnunterführung ab. So sind die dortigen Radabstellanlagen und die S-Bahn künftig mit dem Fahrrad besser zu erreichen.

3. Radbügel

Übrigens wird die Zahl dieser Radabstellanlagen, also Bügel zum Abstellen und Anschließen des Fahrrads, fortwährend erhöht. Im vergangenen Jahr erhielten zum Beispiel die S-Bahn-Halte Mettingen, Zell und Oberesslingen neue Radbügel. In diesem Jahr kamen beispielsweise hinter dem Neuen Rathaus oder vor dem Technischen Rathaus weitere hinzu. Verfügbare Radabstellmöglichkeiten im Stadtgebiet finden sich im Online-Stadtplan.

4. Fahrradparkhaus

Weitaus umfangreicher ist das Angebot im Fahrradparkhaus im QBUS, das fast auf den Tag genau vor einem Jahr eröffnet wurde. Neben 370 zugangsgesicherten Stellplätzen steht Bürgerinnen und Bürgern dort auch eine eigene Fahrradwerkstatt zur Verfügung. Wer ein VVS-Abo oder ein Deutschlandticket hat, kann sein Rad dort völlig kostenfrei parken und das Parkhaus in Bahnhofsnähe rund um die Uhr nutzen. Dazu muss vorher lediglich ein Stellplatz gebucht werden.

5. Fahrradstraße

Das vermutlich größte Projekt der letzten zwölf Monate: Der Umbau der Kreuzung Schorndorfer Straße. Auch wenn es momentan noch nicht sichtbar ist, kommt dieses Projekt ebenfalls dem Radverkehr zugute. Dank der neuen Linksabbiegespur wird der Kfz-Verkehr in Richtung Zell nicht mehr in die Hindenburgstraße geführt. Dort kann im Gegenzug die bestehende Fahrradstraße, bereits jetzt eine der längsten in ganz Deutschland, um einen weiteren halben Kilometer verlängert werden.

Passend dazu wurde bereits vergangenen Herbst die Alte Heusteige zwischen Oberesslingen und Zell saniert. Über diese Straße gelangen Radfahrerinnen und Radfahrer künftig von der Hauptstraße in Zell über die Fahrradstraße bis in die Innenstadt.

6. Hauptstraße Zell

Auch auf der Hauptstraße selbst wurde die Radinfrastruktur im Zuge der Neugestaltung über den Sommer hinweg gestärkt. So wurde der vorhandene Gehweg auf der nördlichen Seite zwischen Wilhelmstraße und Alte Heusteige auf vier Meter verbreitert. Auf dem gemeinsamen Geh- und Radweg entsteht so ein innerörtlicher Zweirichtungsradweg - die perspektivische Verbindung von Zell mit der Fahrradstraße.

7. Radstreifen

Wo Radfahrende und Kfz-Verkehr gemeinsam auf einer Straße unterwegs sind, werden Markierungen gestärkt. Seit April schließt etwa ein neuer Radschutzstreifen auf der Krummenackerstraße eine Lücke im Radnetz in Richtung der Stadtteile Rüdern, Sulzgries, Krummenacker und Neckarhalde. Zur selben Zeit erhielten die Kiesstraße und die Entengrabenstraße in der Innenstadt einen sogenannten „Rüttelstreifen“. Wird diese Markierung des Radschutzstreifens überfahren, erzeugt sie im Fahrzeug eine Vibration und Geräusche. So merken Autofahrerinnen und -fahrer direkt, dass sie von der Fahrbahn abkommen und auf dem Radschutzstreifen fahren.

8. Neckarsteg

Auf einer ganz eigenen Brücke sind Radfahrende sowie Fußgängerinnen und Fußgänger zwischen Mettingen und Brühl unterwegs: In diesem Sommer sanierte die Stadt Esslingen den Neckarsteg zwischen den beiden Stadtteilen und investierte dazu rund 950.000 Euro. Dank der erfolgreichen Ausbesserung kleinerer Schäden und einem großflächig erneuerten Korrosionsschutz kann die Rad- und Fußgängerbücke noch viele weitere Jahrzehnte genutzt werden.

9. Mühlgässle und Spitalsteige

Bereits im vergangenen November baute die Stadt Esslingen das Mühlgässle zu einer zweieinhalb Meter breiten, asphaltierten Radstrecke aus. Diese ersetzt seither die vormals geschotterte Radverbindung zwischen Berkheim und Oberesslingen. Erneuert wurde in diesem Frühjahr auch die Fahrbahnoberfläche der Spitalsteige, ein Fuß- und Radweg, der die Pliensauvorstadt mit dem Zollberg verbindet.

10. Stadtradeln

Dass dieses Angebot auf eine steigende Nachfrage trifft, zeigt beispielsweise der bundesweite Wettbewerb STADTRADELN. In diesem Jahr nahmen am dreiwöchigen Wettbewerb insgesamt 1.431 Radfahrende teil - so viele wie nie zuvor. Sie alle legten zusammen auf dem Rad eine Strecke von 283.818 Kilometern zurück. Hätten sie für diese Strecke das Auto genutzt, wären dadurch rund 47 Tonnen CO2 in die Atmosphäre gelangt. Damit belegt die Stadt Esslingen im bundesweiten Vergleich von 2.886 teilnehmenden Kommunen den 246. Platz.

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