Kleiner Spaziergang mit großer Vielfalt
Von Arboretum bis Waldspielplatz - bei einem abwechslungsreichen Spaziergang durch den Berkheimer Wald lässt sich viel entdecken. Noch dazu lockt an heißen Tagen der kühle Schatten.
Nein, man muss nicht immer weit wegfahren, um Natur erleben zu können: Der Berkheimer Wald bietet nicht nur kühlen Schatten an heißen Sommertagen, sondern jede Menge Wissenswertes und Abwechslung. Der knapp drei Kilometer lange Spaziergang startet am Parkplatz Jakobstraße. Nach der Schranke geht es zunächst in den Arboretumsweg.
Lehrreich
Viele kennen das Arboretum in Serach, weniger bekannt ist dagegen das Arboretum im Berkheimer Wald. Die Fläche wurde in den 1970er Jahren für die Forstwirtazubis angelegt. Noch heute lernt der Nachwuchs dort, wie die heimischen Bäume und Sträucher zu unterscheiden sind. Mehr als 70 verschiedene Arten sind rechts und links des Weges angepflanzt. Wer will, kann sein Wissen testen - kleine Tafeln an den Bäumen und eine Übersichtsliste helfen bei der Lösung. Unter einem Riesen-Mammutbaum lädt eine Bank zum Erholen ein, direkt daneben wächst eine eher seltene Hemlocktanne. Wer den „Baum des Jahres 2024“, die Echte Mehlbeere, kennenlernen möchte, findet diesen ebenfalls im Arboretum vor. Im Herbst ist der Baum gut an seinen leuchtend roten Beeren zu erkennen. Gut möglich, dass die Mehlbeere in Zukunft öfter im Stadtwald zu sehen ist, denn der Baum mag es warm und kommt auch mit der zunehmenden Trockenheit gut zurecht.
Geschichtsträchtig
Der Arboretumsweg trifft auf den Donareichenweg, auf dem man sich nach links wendet. An der nächsten Kreuzung wählt man den Durbweideweg, der sich schräg links befindet. An der darauffolgenden Kreuzung geht es nach rechts, kurze Zeit später ist ebenfalls rechts ein kleines Waldhäuschen zu sehen. Dieses wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut, um das Sammeln von Brennholz zu überwachen. Der Esslinger Wald war eine wichtige Brennholzquelle für die Berkheimer Bevölkerung - allerdings durften beispielsweise nur dürre Äste oder Überreste von Holzfällungen von Hand eingesammelt werden. Jagd- und Forstschutzdiener verhinderten das widerrechtliche Abschneiden grüner Äste oder das Aufsammeln frisch geschlagenen Holzes. Mittlerweile dient das Häuschen den städtischen Forstmitarbeitenden als Lager - bei Regen wird die überdachte Bank gern genutzt.
Erfrischend
Der Neckarhaldenweg trifft nun auf einen Funkturm, an dem es nach links in den Oberen Hofhauweg geht, der in Berkheim als Rombelesweg bekannt ist. An diesem liegen zwei Brunnen - als erstes kommt der Erlenbrunnen des Schwäbischen Albvereins, dann der Brunnen der Naturfreunde. Letzterer wurde von der Stadt vor kurzem wieder hergerichtet. Da der Ablauf des Brunnens zusammengebrochen war, war der kleine Platz abgesackt und der Stufenaufstieg kaum begehbar. Die Leitung wurde mittlerweile saniert, Platz und Treppe wieder hergerichtet. In diesem Bereich hat der Wald übrigens eine wichtige Funktion: Er sichert den Hang und ist deswegen als Bodenschutzwald gesetzlich verankert.
Spaß für Kinder
Wer direkt hinter dem Brunnen dem Fußweg hangaufwärts folgt, landet hinter dem Waldspielplatz an der Jakobstraße . Dieser ist seit kurzem um eine neue Attraktion reicher : Die Stadt hat dort eine neue Doppelschaukel errichtet. Zudem wurde die alte Seilbahn abgebaut und durch eine neue, 30 Meter lange Seilbahn ersetzt. Der Waldspielplatz befand sich übrigens tatsächlich mal in geschlossenem Wald. Doch die rege Nutzung sowie die Trockenheit haben dem Buchenbestand zu schaffen gemacht. Schon vor einigen Jahren wurden neue Bäume gepflanzt, die nun immer mehr Schatten spenden.
Alternativrunde
Eine etwas kürzere Alternativstrecke ist ein 1,7 Kilometer langer Rundweg auf dem Berkheimer Plateau. Dieser führt an zahlreichen „Baum-des-Jahres“-Exemplaren vorbei und an der mächtigen Donareiche, die einen Stammumfang von vier Metern besitzt und damit einer der größten Bäume im Esslinger Stadtwald sein dürfte.
Büro des Oberbürgermeisters