Stück für Stück zurück zur Natur

Am Kennenburger Park wird der Hainbach naturnaher gestaltet. Damit fördert die Stadt Esslingen die Biodiversität und Naherholung.

Renaturierter Abschnitt des Hainbachs

Renaturierter Abschnitt des Hainbachs im Bereich der Alten Talstraße.

Hainbach vor der Renaturierung

So sah der Hainbach in diesem Abschnitt vor der Renaturierung aus.

Warum es wichtig ist, kleine Bäche zu renaturieren und ihnen dadurch mehr Platz zu geben, das hat erst der Starkregen Anfang des Monats gezeigt: Selbst normalerweise harmlose Bäche stiegen meterhoch an und hinterließen in mehreren Orten in der Region Stuttgart eine Spur der Verwüstung.

Mehr Schutz bei Starkregen und Hochwasser, mehr Fläche bei Überflutung: Das ist nur ein Grund, warum der Hainbach in Esslingen Stück für Stück renaturiert wird. Im Frühjahr hat der Ausschuss für Technik und Umwelt die Verwaltung damit beauftragt, den Hainbach im Bereich des Kennenburger Parks und des Spielplatzes Goerdelerweg zu revitalisieren. „Auch mit diesem Abschnitt wollen wir die Gewässerstruktur des Hainbachs aufwerten, die dortige Naherholung verbessern und die Biodiversität fördern“, sagt Renate Aigner vom Tiefbauamt. Die Pläne sollen ab Herbst umgesetzt werden. 

Was ist geplant?

Bisher ist das Gewässer in diesem Abschnitt durchgehend von Mauern eingegrenzt. Im Zuge der Renaturierung wird der Hainbach auf einer Länge von rund 200 Metern zu großen Teilen aus seinem bisherigen Bett verlegt und darf sich in Zukunft seinen eigenen Weg durch diesen Bereich suchen – Ufersicherungen sind nur noch in geringem Ausmaß notwendig. Dazu wird das Gelände stellenweise um bis zu zwei Meter abgesenkt und eine Aue geschaffen.

Der Vorteil des neuen Landschaftsraums: Dieser kann schon bei kleinen Hochwässern überflutet werden, in Senken wird das Wasser länger stehen bleiben. Das soll unter anderem die Bildung von Grundwasser fördern. In diesem Bereich soll sich ein Auwald entwickeln, der in einer der wichtigsten Kalt- und Frischluftschneisen Esslingens für zusätzliche Kühlung und Luftbefeuchtung sorgt.

Der Hainbach wird so geführt, dass bestehende Bäume weitgehend erhalten bleiben. Dazu bilden neue Totholzareale den Lebensraum für Amphibien und holzbewohnende Käfer. Vor allem der Feuersalamander soll sich dort wohlfühlen.

Während bei diesen Maßnahmen der Fokus auf der naturnahen Umgestaltung des Hainbachs liegt, soll in einem anderen Teil des Geländes vor allem die Erlebbarkeit des Gewässers verbessert werden. So wird der Hainbach auf Höhe des Spielplatzes besser zugänglich gemacht: Die Böschung wird flacher gestaltet, das Ufer mit Kies gestaltet.

„Am Ende haben wir dort ein richtig großes, zusammenhängendes Stück Natur mitten in der Stadt, das zum Klimaschutz und zur Naherholung beiträgt“, sagt Renate Aigner vom Tiefbauamt.

Plan für Esslingens Bachtäler

Die Revitalisierung dieses Abschnitts ist Teil des bereits 2017 beschlossenen Stadtentwicklungsplans Esslinger Bachtäler. Die Maßnahme kostet rund eine halbe Million Euro und wird von der Region Stuttgart gefördert. Erst im vergangenen Jahr wurde eine weitere Maßnahme am Hainbach abgeschlossen: von der Kennenburger Straße bis zum Spielplatz Goerdeler Weg ist der Bach bereits aus seinem bisherigen Bett befreit. 

Auch dort wurden Ufermauern abgebrochen und naturnahe, flache Uferbereiche angelegt. Wurzelstrünke und Steinbuhnen verursachen unterschiedliche starke Strömungen, sodass ein vielfältiger Lebensraum entsteht. In tieferen Gumpen finden zum Beispiel Fische ihre Ruhe. Bereits zuvor ist ein Abschnitt des Hainbachs im Bereich der Alten Talstraße revitalisiert worden. Die Stadt hat zum Ziel, den Hainbach Stück für Stück zu renaturieren - die Maßnahme am Kennenburger Park wird nicht die letzte bleiben.

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