Älter werden, Pflege und Vorsorge nicht verdrängen

Am 23. November findet im Alten Rathaus die Messe zum Thema Vorsorge im Alter statt. Eine gute Gelegenheit den zuständigen Bürgermeister Yalcin Bayraktar zu fragen, welche Gedanken ihn dazu beschäftigen.

Bürgermeister Yalcin Bayraktar in seinem Büro

Inwiefern treibt die Stadtverwaltung das Thema „älter werden“ um? 

Mein Ziel als Sozialbürgermeister der Stadt Esslingen ist es, eine lebendige und inklusive Stadt für alle Generationen zu schaffen! Eine Herausforderung dabei ist der demographische Wandel: Bereits jede vierte Person in Esslingen ist über 65 Jahre alt und dieser Anteil wird weiter steigen. Daher sind Seniorinnen und Senioren eine wichtige Zielgruppe unserer Politik. Mir ist es wichtig, dass wir nicht nur die pflegerische Versorgung im Blick haben, sondern auch das vielfältige Leben im Alter betonen. Ich bin überzeugt, dass aktives Älterwerden und ehrenamtliches Engagement entscheidend für das Wohlbefinden im Alter sind. In den letzten drei Jahren hat die Stadtverwaltung gemeinsam mit über 100 Beteiligten an der Kommunalen Planung 2030 für Seniorinnen und Senioren gearbeitet. Diese Planung zeigt, welche Strukturen bereits bestehen und wo wir künftig handeln müssen. Wir sind in Esslingen auf einem sehr guten Weg und es bestehen zahlreiche Angebote für ältere Menschen. Hier möchte ich beispielsweise die Digitalmentoren und die Bewegungstreffs nennen. Das sind tolle Möglichkeiten, Lernen, Aktivität und sozialen Austausch bis ins hohe Alter zu pflegen.

Welche Beratungsmöglichkeiten rund um Alter, Pflege und ähnliches bietet die Stadt an? 

Interessierte können sich an die Beratungsstelle für Ältere und den Pflegestützpunkt wenden, sie sind im Behördenzentrum in der Beblingerstraße 3 angesiedelt. Diese Anlaufstellen informieren zu Themen wie älter werden, Pflege, finanzielle Ansprüche oder städtische Angebote wie den Kulturpass. Die Stadtverwaltung fördert auch das bürgerschaftliche Engagement, bei dem jeder aktiv werden oder Angebote nutzen kann. Viele Gruppen sind im Forum Esslingen und im Mehrgenerationen- und Bürgerhaus Pliensauvorstadt ansässig. Besonders hervorheben möchte ich den Kleinreparaturdienst "Tat und Rat", die Wohnberatung für altersgerechte Ausstattung sowie den StadtSeniorenRat, der sich für die Belange der älteren Menschen einsetzt.

Warum sollte man die Vorsorgemesse am 23. November besuchen?

Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit, sich unkompliziert mit dem Thema Alter und Vorsorge auseinanderzusetzen. Viele Menschen verdrängen Themen wie älter werden, Pflege und Vorsorgethemen, was ich gut nachvollziehen kann. Wer jedoch keine Regelungen trifft, nimmt sich die Chance auf ein selbstbestimmtes Älterwerden und oft müssen dann Angehörige oder Behörden Entscheidungen treffen. Die Vorsorgemesse behandelt übrigens nicht nur schwierige Themen, sondern stellt auch viele Freizeit- und Bewegungsangebote oder Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement vor. Im Mittelpunkt steht ein informierter Umgang mit dem Älterwerden, den jeder selbst in die Hand nehmen kann.

Bereiten Sie sich gezielt auf mögliche Gegebenheiten im Alter vor und wenn ja, wie?

Wenn ich an die Zukunft denke, ist es mir wichtig, mich auf verschiedene Situationen im Alter vorzubereiten. Ein zentraler Punkt ist für mich die Regelung von Vorsorgevollmachten. Ich möchte sicherstellen, dass meine Wünsche und Entscheidungen auch in schwierigen Lebenssituationen berücksichtigt werden. Außerdem lege ich großen Wert auf meine Gesundheit. Ob mit Fitness oder Gartenarbeit - ich versuche, mich fit zu halten, denn das trägt nicht nur zum körperlichen Wohlbefinden bei, sondern hilft auch, geistig beweglich zu bleiben. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist mein soziales Netzwerk. Ich möchte auch im Alter aktiv sein und den Kontakt zu Familie und Freunden pflegen. Gemeinsame Aktivitäten oder Reisen sind eine wunderbare Möglichkeit, diese Beziehungen zu stärken und die Lebensqualität zu erhalten.

Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, wie Ihr Leben nach der Berufstätigkeit aussehen soll?

Ich entwickle mich gerade zu einem leidenschaftlichen Gärtner und Heimwerker und freue mich sehr darauf, nach meiner Berufstätigkeit mehr Zeit für diese Interessen zu haben. Besonders wichtig ist mir, mehr Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen, denn im Bürgermeisteralltag bleibt dafür oft zu wenig Raum. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, mein Wissen zu erweitern und einen Kurs an der Volkshochschule zu besuchen. Das würde mir sicherlich helfen, mein Anfänger-Italienisch aufzubessern. Ich denke, dass es nie zu spät ist, etwas Neues auszuprobieren. Ob es darum geht, ein neues Handwerk zu erlernen oder eine neue Sprache – ich bin offen für neue Herausforderungen und freue mich darauf, die Zeit nach der Berufstätigkeit aktiv und abwechslungsreich zu gestalten – aber ich habe ja noch ein paar Jahre zu arbeiten.

Büro des Oberbürgermeisters

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