Auf dem Weg zum emissionsfreien Busverkehr

Bis Ende 2026 wird Esslingen eine der ersten Städte bundesweit mit einem emissionsfreien Nahverkehr. Möglich machen das der weitere Ausbau des Oberleitungsnetz und die Beschaffung von 52 neuen Oberleitungsbussen.

Karte mit Visualisierung der Ausbaustufen

Ein großer Schritt zur Stärkung der umweltfreundlichen Mobilität: Bis Ende 2026 wird der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen (SVE) den gesamten Esslinger Linienverkehr auf 100 Prozent Elektromobilität umstellen. Damit avanciert Esslingen zu einer der ersten deutschen Städte, die ihren öffentlichen Nahverkehr vollständig elektrisch betreiben.

Möglich wird dies dank einer bereits begonnenen Erweiterung des derzeit 29 Kilometer langen Oberleitungsnetzes um weitere fünf Kilometer und der Beschaffung von insgesamt 52 neuen Oberleitungsbussen. Dazu hat die Stadt Esslingen den tschechischen Hersteller Škoda Electric, Teil der Škoda Group, mit der Lieferung beauftragt.

In enger Kooperation mit der Hochschule Esslingen ermittelten Stadt und SVE die optimalen Streckenführungen für die neu zu errichtende Oberleitungsinfrastruktur. Derzeit erstreckt sich das Oberleitungsnetz in Esslingen über 29 Kilometer. Durch eine Erweiterung um nur etwa fünf Kilometer wird es bald möglich sein, sämtlichen städtischen Linienverkehr mit Batterieoberleitungsbussen zu bedienen.

Stufenweiser Ausbau und Neuerungen

Das Ausbauprojekt umfasst primär die Anschaffung neuer Oberleitungsbusse mit Batterie, den Ausbau der Oberleitungsinfrastruktur, die Installation von Ladeeinrichtungen auf den Betriebshöfen sowie Anpassungen der Werkstattinfrastruktur. Die ersten Ausbauschritte sind wie folgt geplant:

Bereits abgeschlossen:

  • Pliensauvorstadt: Stuttgarter Straße, Eberhard-Bauer-Straße, Weilstraße, Oberleitung in stadtauswärtiger Richtung

Noch ausstehend:

  • Zollberg: Gemarkungsgrenze Nellingen ab Haltestelle Nellinger Linde über Zollbergstraße bis Jusiweg – Oberleitung in stadteinwärtiger Richtung
  • Esslinger Norden: ab Neckar Forum über Mülbergerstraße, Wielandstraße, Rotenackerstraße bis Haltestelle Eugen-Bolz-Straße – Oberleitung in stadtauswärtiger Richtung inklusive Gleichrichterunterwerk
  • Altstadtring: von der Maille-Kreuzung über Kiesstraße, Grabbrunnenstraße, Ebershaldenstraße, Augustinerstraße, Berliner Straße bis Schelztor – Oberleitung in beide Fahrtrichtungen

Zusätzlich zur Oberleitungsinfrastruktur werden die Betriebshöfe mit Ladeeinrichtungen ausgestattet, um die Batterieoberleitungsbusse über Nacht aufladen zu können. Der Betriebshof Heilbronner Straße verfügt bereits über eine Ladeinfrastruktur, die an die neuen Anforderungen angepasst wird. Der Betriebshof Wäldenbronn an der Stettener Straße erhält eine neue Ladeinfrastruktur sowie ein mobiles Unterwerk zur Energieversorgung.

Im Zeitraum bis Ende 2026 plant die Stadt die Beschaffung und Inbetriebnahme von insgesamt 52 Batterieoberleitungsbussen.

Innovative Technologie und umweltfreundliche Maßnahmen

Die Funktionsweise der Batterieoberleitungsbusse basiert auf einer Kombination aus Oberleitung und Batteriespeicher. Die Busse nutzen Strom von der Oberleitung für den Antrieb und die Batterieladung. Bei Strecken ohne Oberleitung wird die Batterie verwendet, die übrigens auch durch Bremsenergie bergab aufgeladen wird.

Die Busse werden von der Tochtergesellschaft "grün ES" der Stadtwerke Esslingen (SWE) mit ausschließlich grünem Strom versorgt, wodurch der öffentliche Nahverkehr in Esslingen ab Ende 2026 CO2-neutral betrieben wird. Die ökologische Bilanz des Projekts zeigt, dass mit dem Ausbau auf 100 Prozent Linienbetrieb mit Batterieoberleitungsbussen jährlich drei Millionen Kilometer elektrisch zurückgelegt werden.

Bundesförderung für die Verkehrswende

Für die Realisierung dieses Vorhabens hat die Stadt Esslingen eine Förderung vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr in Höhe von 27,4 Millionen Euro erhalten. Damit zählt Esslingen zu den ersten zehn ausgewählten Kommunen und Verkehrsbetrieben deutschlandweit, die Fördermittel aus dem Programm für alternative Antriebe im Personenverkehr erhalten. Neben Esslingen wurden auch Städte wie Hamburg, Bremen, Köln, Berlin und München gefördert.

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