Erholung im Grünen direkt am Neckar
Der Neckaruferpark wird seit Mitte Oktober 2023 zu einem attraktiven und lebenswerten Ort für die Esslinger Bevölkerung gestaltet. Der Park wird nicht nur circa 2 Hektar grüne Erholungsfläche mitten in der Stadt bieten, sondern auch zur nachhaltigen Entwicklung des Quartiers „Neue Weststadt“ beitragen.
Hintergrund
Seit über zwei Jahrzehnten entwickelt das Grünflächenamt der Stadt Esslingen Planungen für einen Park am Neckarufer in der bislang mit grünen Freiflächen unterversorgten Esslinger Weststadt. Im Jahr 2018 konnte die Stadt Esslingen durch den Ankauf von zwei Hektar Fläche von der Deutschen Bahn die wesentliche Voraussetzung für die Realisierung dieses innerstädtischen Stadtgrüns schaffen. Die neue Weststadt mit ihren fertiggestellten Wohnungen zieht derzeit neue Bewohner:innen an, wodurch der Bedarf an wohnungsnahen Freiflächen weiter deutlich gestiegen ist.
Die Freiraumsituation in der Weststadt wird durch die Bebauung von SWE-Areal, Schlachthausareal und Hochschulverlagerung verschärft, da hierdurch weitere Menschen in das Areal ziehen werden. Hinzu kommt die Notwendigkeit, innerstädtische Quartiere an die Auswirkungen des Klimawandels, wie sommerliche Hitzebelastung und niederschlagsarme Trockenperioden, anzupassen. Verbesserungen an der grünen Infrastruktur sind daher unumgänglich.
Bauablauf
Seit dem Spatenstich im Herbst wurden das Baufeld vorbereitet und der Ausgang der Bahnhofsunterführung in Richtung Neckar teilweise abgebrochen.
Die Baustellenzufahrt erfolgt ausschließlich aus Richtung Mettingen über die Einmündung Siemensstraße Richtung Kanuclub. In dem bandförmigen Baufeld mit Böschungssprung zur Bahnlinie ist der Baustellenverkehr nur eingeschränkt und größtenteils nur im Einbahnverkehr möglich. Der Baufortschritt ist deshalb in der entgegengesetzten, westlichen Richtung vorgesehen.
Video-Dokumentation zum Bau des Neckaruferparks
Da die Baustelle schwer zugänglich und nicht einsehbar ist, werden die Bauarbeiten mit einer Video-Dokumentation begleitet. Diese ermöglicht spannende Einblicke in das Großprojekt und zeigt die Herausforderungen beim Bau des Neckaruferparks.
Förderung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BBSR
Förderung innerhalb des Bundesprogramms Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel:
Neckaruferpark in der Neuen Weststadt
Regierungspräsidium Stuttgart, Mobilität, Verkehr, Straßen
Förderung nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz
Neckartalradweg zwischen Rossneckarbrücke und dem historischen Pliensauturm
Verband Region Stuttgart
Förderung Landschaftspark Region Stuttgart, Kofinanzierung 2022
Neckaruferpark Neue Weststadt
Verkehrsführung
Fünf besondere Freiräume
Pliensauturm
Der Bereich rund um den Pliensauturm wurde entwurflich entwickelt. Die detaillierte Ausarbeitung erfolgt im Rahmen der notwendigen Brückensanierung des Teilabschnitts über den Neckarkanal. Das Ziel ist es, die verlorene Steigung am Pliensauturm zurückzubauen und den Rad- und Fußweg höhengleich am Neckar entlangzuführen.
Stadtbalkon
Der Stadtbalkon befindet sich am südlichen Ausgang der Bahnhofsunterführung und soll als Erholungsraum einen Ausblick auf den Neckar bieten. Der Balkon erstreckt sich als Terrassendeck über den Fluss und schafft einen offenen Aufenthaltsbereich an einer Engstelle des Neckaruferparks.
Auf der oberen Ebene verläuft ein gemeinsamer Rad- und Fußweg, der kreuzungsfrei über die Unterführung führt. Ein Treppenaufgang verbindet den Stadtbalkon mit der oberen Ebene, sodass mühelos zwischen beiden Bereichen gewechselt werden kann. Über eine Rampe beim Färbertörlesweg ist der Balkon für alle Besucherinnen und Besucher zugänglich. Für Pendlerinnen und Pendler bietet ein Fahrradunterstand bequeme Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.
Das Terrassendeck wird mit großen Betonplatten gestaltet und teilweise von einer begrünten Pergola überdacht, die angenehmen Schatten spendet. Gemütliche Liege- und Sitzbänke aus Holz und Metall laden zum Verweilen ein.
Planungsentwurf
Neckar-Plateau
Das Neckarplateau soll westlich des ehemaligen Stellwerks im Zentrum der geplanten Parkanlage entstehen und an eine große Freitreppe anschließen. Geplant ist, das Gelände auf einer Länge von 50 Metern moderat zu terrassieren. Auf Höhe des oberen Fuß- und Radwegs soll durch den Bau einer niedrigen Naturstein-Trockenmauer eine Fläche für Sport- und Bewegungsangebote entstehen. Aus der Freitreppe heraus werden Sitzstufen in den Hang fortgeführt, wodurch sich kleine Terrassen zum Aufenthalt ergeben.
Der eigentliche Hang wird für eine attraktive Röhrenrutschbahn genutzt. Über Naturholzstämme und Kletternetze können Kinder wieder nach oben kommen. Der obere Spielbereich wird mit einem Weg barrierefrei angebunden. Eine intensive naturnahe Bepflanzung schafft Dschungelatmosphäre und sorgt für genügend Schatten.
Naturufer
Das Naturufer ist ein besonderer Bereich, der bewusst als Kontrapunkt zum Aktivbereich gestaltet wurde. Hier steht das unmittelbare Erleben der Natur im Mittelpunkt. Der Uferbereich und die angrenzende Böschung werden naturnah gestaltet und in kleine Abschnitte unterteilt. Dadurch entstehen verschiedene Lebensbedingungen für Flora und Fauna, die hier ihren Raum zur Entfaltung finden.
Unser Ansatz im Naturufer ist eine zurückhaltende Pflege, die es der Natur ermöglicht, sich selbst zu entwickeln. Wir möchten eine natürliche Sukzession fördern, was bedeutet, dass typische Tier- und Pflanzenarten hier ihren Platz finden und sich auf natürliche Weise ansiedeln können.
Entlang des Flachwassers des Ufers verläuft ein gerader Steg, der sogenannte Leinpfad, der einen freien Blick auf das Naturufer und den Fluss ermöglicht.
Besondere Gestaltungselemente wie eine Balancierstrecke und eine Liegewiese auf dem Plateau dienen dem Spaß und der Entspannung. Der Fußgängersteg ermöglicht es, sich behutsam durch die naturbelassenen Uferlandschaften zu bewegen.
Planungsentwurf
Hechtkopf
Der Name Hechtkopf leitet sich von der charakteristischen Halbinsel-Form dieses Raums ab. An diesem Ort zwischen dem Neckar und dem Rossneckarzufluss wird ein attraktiver Aufenthaltsbereich geschaffen. Hier werden sich Sitz- und Liegemöglichkeiten sowie eine wunderbare Aussicht auf den Neckar finden.
Eine flache Kiesbettzunge ermöglicht einen direkten Zugang zum Wasser. Um den Höhenunterschied abzufangen, wird eine Trockenmauer aus Sandstein errichtet, die zugleich als Biotop für wärmeliebende Pflanzen und Tiere, insbesondere Eidechsen, dient.
Die vorhandene Fußgängerbrücke über den Rossneckar wird als Verbindung unter der Bahnunterführung in Richtung Weststadt genutzt.
Besonderes Augenmerk liegt auch auf dem Erhalt der besonderen Bestandsbäume, die einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität leisten.
Planungsentwurf
Stadt Esslingen am Neckar
Grünflächenamt
Abteilungsleiter